Stadtpräsident Alec von Graffenried: «Mein grosses Vorbild»
«Alexander Tschäppät war der bekannteste Stadtpräsident der Schweiz. Auf der einen Seite ist es schwierig, in seine Fussstapfen zu treten, da man nicht von Anfang an die gleiche Wirkung entfalten kann wie er. Andererseits ist es ein Privileg, auf eine solche Persönlichkeit zu folgen. Die hohe Identifikation, die er für die Stadt Bern empfand, ist für jede Stadtpräsidentin und jeden Stadtpräsidenten in der Schweiz ein Vorbild: So muss man dieses Amt leben. Das gilt auch für mich: Er ist für mich ein riesiges Vorbild.»
Ehemalige Gemeinderätin Edith Olibet: «Ein super Kollege»
«Alex war für mich ein sehr verlässlicher Kollege. Er war einer, der alles kritisch hinterfragte, gleichzeitig aber auch viel Vertrauen zeigte. Zudem war er für mich immer glaubwürdig: Wenn er sagte, Bern sei die schönste Stadt, dann war das nicht nur Show. Er glaubte daran und setzte sich auch dafür ein. Das Wasserspiel auf dem Bundesplatz, der Baldachin, der Wohnungsbau in der Stadt Bern – das sind seine Verdienste. Aber er äusserte sich auch zu Themen, mit denen man keine Lorbeeren holt: Drogen und Reitschule.»
Gemeinderat Reto Nause: «Mehr als ein Amtskollege»
«Alexander Tschäppät hat Bern auf die globale Landkarte gesetzt. Das hat angefangen mit der Euro08, dann holte er auch die Tour de France nach Bern. All dies gelang ihm dank seinem politischen und persönlichen Netzwerk. Bei ihm paarten sich immer diese menschlichen und politischen Fähigkeiten. Nach harten Sitzungen sind wird oft zusammengesessen und sprachen auch über Privates. Er war mehr als ein Amtskollege.»
Langjähriger FDP-Stadtrat Philipp Müller: «Kein linker Ideologe»
«Alexander Tschäppät konnte sehr pragmatisch vorgehen. Er war kein linker Ideologe und kam dadurch bei den Bürgerlichen trotz allem recht gut an. Das zeigen ja auch seine sehr guten Wahlergebnisse, die auch auf Stimmen von bürgerlichen Wählerinnen und Wählern zurückzuführen sind. Tschäppät hatte Verständnis für bürgerliche Anliegen, beispielsweise für die wirtschaftliche Entwicklung in der Stadt Bern.»
Biograph Walter Däpp: «Hinter dem Witzbold war eine andere Seite»
«Man kannte Alexander Tschäppät als Sprücheklopfer, Witzbold und als Verkäufer der Stadt Bern. Aber er hatte auch eine andere Seite. Auf Kritik reagierte er sehr sensibel, besonders wenn es unter die Gürtellinie ging, beispielsweise als ihn die Weltwoche als peinlichsten Politiker der Schweiz bezeichnete. Er nahm für sich in Anspruch, auch einmal Fehler zu machen. Diese direkte und offene Art hat man manchmal vielleicht etwas missverstanden.»
Erinnerungen an den «Stapi» Vorbild, Freund und Brückenbauer
Alexander Tschäppät hat bei vielen Menschen, die ihn ein Stück begleitet haben, einen festen Eindruck hinterlassen.
SRF 1, Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr; marl;gilu