SRF News: Thomas Bornhauser, warum haben Sie sich nach Ihrer Pensionierung dem Genre des Kriminalromans verschrieben?
Die Idee, Krimis zu schreiben, hatte ich schon früh. Vor über 20 Jahren. Eines Tages - in einem Anflug von Selbstsicherheit - schickte ich gar der ARD ein Exposé für einen Krimi zu, mit der Überzeugung, dass die so mal zu einem anständigen Stoff für einen Tatort kommen.
Die vom Deutschen Fernsehen meldeten sich wohl kaum, oder?
Falsch! Sie schrieben freundlich zurück mit der Anregung, ich solle mich doch wieder melden, wenn ich mich weiterentwickelt hätte. Das hat mich motiviert, an der Geschichte weiterzudenken. Erst nach meiner Pensionierung, vor vier Jahren, brachte ich meinen Krimi-Erstling dann zu Papier.
In meiner Zeit bei der Migros habe ich Einiges erlebt.
In «Tod auf der Trauminsel» stirbt die Geschäftsführerin einer Supermarktkette auf der Insel Mauritius. Sie waren lange Kommunikationschef bei der Migros Aare. Was an Ihrer Geschichte ist wahr?
Selbstverständlich ist im Roman alles frei erfunden. Übereinstimmungen mit der Realität sind rein zufällig und unbeabsichtigt. Das muss man ja so sagen... Aber es ist klar: In den fast 30 Jahren, die ich bei der Migros arbeiten durfte, habe ich natürlich schon das eine oder andere aus dem Innern des Detailhandel-Geschäfts mitbekommen, das ich für den Krimi verwenden konnte.
Liegen Ihnen diese Themen nahe?
Man sagt mir ein breites Interesse und eine gute Allgemeinbildung nach. Und wenn man dann noch viel Fantasie hat, ist vieles möglich: Im ersten Roman ging es um elektronischen Wertschriftenhandel und Online-Spielcasinos, im zweiten drehte es sich um Nazi-Raubkunst. Im jetzigen, dritten Roman, lag es nahe, dass ich mal meine Detailhandel-Erfahrung einbringe. Im nächsten Roman nehme ich mir die Themen Doping, Schönheitskliniken und verbotene Stammzelltherapien vor.
Tod auf der Trauminsel
Die Chefin einer grossen Schweizer Supermarktkette erhält ein attraktives berufliches Angebot. Sie erbittet sich Bedenkzeit und reist allein nach Mauritius. Dort kommt sie unter vorerst ungeklärten Umständen in einer Vollmondnacht ums Leben – in einer stillgelegten Zuckerfabrik.