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Bern Freiburg Wallis Neue Strassenbeleuchtungen: Schweben auf dem Lichtteppich

Der Kanton Bern geht voraus bei der Modernisierung seiner 27'000 Strassenlampen. Es gibt nur noch LED-Leuchten. Und die sind so gesteuert, dass sie nur noch dort volles Licht liefern, wo jemand unterwegs ist. Das spart bis 90 Prozent der bisherigen Kosten für Energie und Unterhalt.

«Wir wollen nur noch dort Licht, wo jemand unterwegs ist, zu Fuss, mit dem Velo oder mit dem Auto.» Das sagte Stephan Breuer, stellvertretender Leiter des bernischen Tiefbauamts an einer Veranstaltung des Energie-Clusters Bern. Vor seiner Rede hatte die bernische Energiedirektorin Barbara Egger den politischen Auftrag wiederholt: «Wir haben eine Energiestrategie, die Strom, Kosten und CO2 sparen will. Aber man muss es auch machen.»

27'000 kantonale Strassenlampen werden deshalb in den nächsten Jahren auf die LED-Technologie umgerüstet. Denn LED-Lampen brauchen nur einen Bruchteil des Stroms, den die herkömmlichen Natrium- oder Quecksilberdampf-Lampen verbrauchen. Vielerorts ist der Unterhalt und die Erneuerung ohnehin fällig.

Intelligente Lichtsteuerung spart Strom und Unterhaltskosten

Dazu werden die neuen LED-Leuchten mit einer Steuerung und Bewegungsmeldern bestückt. Damit wird das Licht nur noch dort aufgedreht, wo jemand unterwegs ist. Vorne und hinten wird die Beleuchtung gedimmt, auf etwa 15 Prozent der vollen Leistung. «Wenn dereinst alle Lampen umgebaut sind, sparen wir den Strom von 25'000 Haushaltungen und pro Jahr mindestens 3 Millionen Franken,» rechnet Stephan Breuer.

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Kanton Bern will nur noch intelligente LED-Strassenlampen (3.3.15).
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Weil auch die Unterhaltskosten stark zurückgehen und die Service-Intervalle viel länger werden, rechnet er bei Energie und Unterhalt mit einer Einsparung von 70 bis 90 Prozent. Allfällige Mehrkosten für die neuen Strassenlampen seien in einem Jahr bereits amortisiert, bilanziert Breuer aufgrund von Pilotversuchen in verschiedenen Gemeinden.

«Es ist ein besonderes Gefühl. Man ist auf einem Lichtteppich unterwegs, der einem vorauseilt» beschreibt der Ostermundiger Gemeindepräsident Thomas Iten die LED-Erfahrungen im neuen Quartier Oberfeld. «Das kommt bei der Bevölkerung sehr gut an. Sie fühlt sich sicher - und die Strassenlaternen leuchten weniger in die Schlafzimmer».

Die Gemeinden beobachten den Markt sehr genau

Die Quecksilberdampflampen sind ab 2016 verboten, die etwas neueren Natriumdampflampen werden wohl bald folgen. «Klar, dass wir genau wissen wollen, was die neue LED-Technologie mit einer Steuerung kann und was es kostet,» bringt es Rowan Borter von den Gemeindebetrieben Wohlen auf den Punkt. In dieser Gemeinde geht es gesamthaft um über 500 «Lichtpunkte», wie Strassenlampen im Fachjargon heissen.

Die BKW rechnet mit Kosten von 1200 bis 1600 Franken, wenn ein bestehender und verkabelter Kandelaber lediglich umgerüstet werden muss. Allerdings ist der Markt vieler Anbieter von Strassenlampen stark in Bewegung, auch beim Preis und bei der Qualität.

Beim Preis macht der Vorreiter Kanton ebenfalls Druck. «Wir sind nicht bereit, Apothekerpreise zu bezahlen und haben deshalb verhandelt,» so Stephan Breuer vom Tiefbauamt. Bei rund 1200 Leuchten pro Jahr hat der Kanton da durchaus einen Hebel. Die Gemeinden möchten ebenfalls bessere Preise - und denken über eine Einkaufsgemeinschaft nach.

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