«Der städtische Raum ist ein begrenztes und kostbares Gut», steht in der Medienmitteilung der Stadt Bern zum neuen Parkierungskonzept. Immer weniger Haushalte besässen heute ein Auto, dementsprechend sinke die Nachfrage nach Parkplätzen.
Der Gemeinderat möchte deshalb den öffentlichen Raum von Parkplätzen «entlasten». Das heisst: Fläche, die bisher zum Parkieren gedacht war, soll künftig auch für andere Bedürfnisse genutzt werden können. Insgesamt 19 Massnahmen schlägt der Gemeinderat vor.
Einige wichtige Ziele aus dem neuen Parkierungskonzept:
- Die Anzahl Parkplätze wird insgesamt reduziert; die öffentlichen Parkplätze werden in den kommenden zehn Jahren um mindestens zwölf Prozent reduziert.
- Die Parkgebühren (inkl. Parkkarten) werden so angepasst, dass das Parkieren in Einstellhallen/Parkierungsanlagen ausserhalb des Zentrums zusammen mit der ÖV-Fahrt nicht teurer ist, als das Parkieren (im Parkhaus) im Zentrum.
- Insgesamt soll in der Stadt der motorisierte Individualverkehr abnehmen.
- Die Ausgabe von Parkkarten an Anwohnende wird neu geregelt.
Bei der Umsetzung legt der Gemeinderat grosses Gewicht auf eine hindernisfreie Ausgestaltung der Parkplätze, sowie auf eine genügende Anzahl an Parkplätzen für Menschen mit Behinderung.
Pro und kontra
Für SP-Stadträtin Edith Siegenthaler ist das Konzept des Gemeinderates nötig und richtig: «Wir haben nicht unendlich Platz in der Stadt. Ein Auto braucht mehr Platz als ein Tram. »
Anders sieht das SVP-Stadtrat Erich Hess: «Es kann nicht sein, dass in einer wachsenden Stadt Parkplätze abgebaut werden. Nicht alle können den öffentlichen Verkehr nutzen.»