Barbara Janom ist als Regierungsrätin verantwortlich für die Kasse des Kantons. Zum wichtigen Departement Finanzen und Gemeinden gehört auch das Amt für Informatik. Zeit für einen Sesseltausch! Wie schlägt sich die Regierungsrätin als Informatikerin? Die Sendung «Regionaljournal Graubünden» von Radio SRF begleitete Barbara Janom einen Nachmittag lang.
Jobtausch-Reportage
Computer auspacken, anschliessen, aufsetzen.
Einen Nachmittag lang installiert Stift Nico Müller zusammen mit der Regierungsrätin PCs. Das Amt für Informatik ist unter anderem verantwortlich dafür, dass 2800 Arbeitsplätze mit Computern ausgerüstet sind. Ungewohntes Terrain für Janom, die auch politisch einige Baustellen hat.
Bereits seit vielen Jahren engagiert sich Barbara Janom in der Politik. Die Juristin war Parteipräsidentin der SVP Graubünden (2000-2008) und während fünf Jahren im Grossen Rat (2003-2008). Die 51jährige romanischsprechende Politikerin vertritt bürgerlich-konservative Werte. Im Militär bekleidet sie den Rang eines Hauptmanns. Als Regierungsrätin ist sie fassbar, nimmt klare Positionen ein und kämpft dafür. Das bringt ihr auch Kritik ein.
Sie ist eine Politikerin, die weiss, was sie will. Da kann sie stur sein, was nicht immer positiv ist.
Politisch gelang Barbara Janom in den letzten Jahren einiges. Sie hat die Spitalfinanzierung neu geordnet, sowie das vom Bund vorgegebene Kinder- und Erwachsenenschutzrecht umgesetzt.
Kritik gab es in jüngerer Vergangenheit an der Strukturreform, die bereits von Vorgänger Martin Schmid (FDP) aufgegleist wurde. Die Surselva und das Puschlav sind nicht damit einverstanden, wie die Regionen politisch organisiert sein sollen. Für Diskussionen wird dieses Jahr auch der neue Finanzausgleich sorgen. Ein erstes Projekt scheiterte noch unter dem Vorgänger, auch jetzt wurde das Referendum ergriffen.
In den kommenden vier Jahren möchte Barbara Janom – falls sie gewählt wird – die beiden grossen Projekte Finanzausgleich und Strukturreform abschliessen. Die Wahlchancen stehen sehr gut. Bei der repräsentativen Umfrage der Bündner Medien im Februar erhielt die Regierungsrätin am meisten Zustimmung.
Fragen an Barbara Janom Steiner
Was ist das drängendste Problem in Graubünden? | Es gibt einige, vor allem diverse nationale Themenfelder und Initiativen, wie zum Beispiel die allfällige Überarbeitung des Finanzausgleichs (NFA), die Auswirkungen der Unternehmenssteuerreform III, die Umsetzung der Zweitwohnungsinitiative und – nun neu dazugekommen – die Auswirkungen der Masseneinwanderungsinitiative. Ganz generell kann man feststellen, dass die Verteilung der Mittel auf die Kantone härter umkämpft sein wird, sei es in Bezug auf finanzielle Mittel, sei es im Ausbau von Infrastrukturen und bald wohl auch in der Verteilung von Kontingenten. |
Wo, ausserhalb von Graubünden, würden Sie gerne wohnen? | Irgendwo im Süden am Meer. |
Worin sind sie gut? | Ich meine eine rasche Auffassungsgabe und Ausdauer zu haben sowie geradlinig zu sein. |
Das würde ich heute anders machen: | Eigentlich nichts. |
Dieses Erlebnis hat mein Leben verändert: | Meine Wahl in die Regierung. |
Was zeichnet Sie als Politiker aus? | Dossierkenntnis und Erfahrung in der Kommunikation. |
Die Regionalredaktion Graubünden hat die Kandidaten aufgefordert, ihr Stimmverhalten bei den vergangenen und den geplanten Abstimmungen offenzulegen. Mit den Antworten haben wir ein «Abstimmungsprotokoll» erstellt: