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Graubünden Wer ist Chef im Wald: Wolf oder Jäger?

Über ein Jahrhundert lang waren die Bündner Jäger allein im Wald. Nun bekommen sie Konkurrenz von Wolf und Bär. Das passt dem Bündner Ständerat Stefan Engler (CVP) nicht. Er fordert: Wolfsrudel sollen reguliert werden, wenn sie den Jägern die Beute streitig machen.

Die Situation ist neu. Seit 2012 wohnt am Churer Hausberg Calanda ein Wolfsrudel. Die Grossraubtiere sind eine Herausforderung für die Bevölkerung und ein Problem für die Bauern, die Herdenschutzhunde brauchen. Und: Die Wölfe konkurrieren auch die Jagd.

Sollen einzelne Wölfe eines Rudels abgeschossen werden können, wenn sie neben der Landwirtschaft auch die Interessen der Jagd verletzen? Der Ständerat diskutiert am Donnerstag über eine diesbezügliche Motion (siehe rechts) des Bündner CVP-Ständerats und Jägers Stefan Engler.

Das Streitgespräch

  • Audio
    Jäger oder Wolf: Die Debatte
    09:54 min
    abspielen. Laufzeit 9 Minuten 54 Sekunden.

    Reh, Hirsch, Gams: Wer darf sie jagen?

    Dürfen Wölfe abgeschossen werden, wenn Jäger zu wenig Tiere erlegen? Die Frage ist brisant, darüber diskutiert haben CVP-Ständerat Stefan Engler und Anita Mazzetta, Geschäftsführerin des WWF Graubündens.

Noch einig waren sich Engler und Mazzetta bezüglich der Frage, wieso es aktuell die Jagd braucht. Die Jäger und Jägerinnen seien dafür zuständig, die Wildpopulation zu regulieren, damit sich diese nicht zu stark vermehre. Für den Jäger Stefan Engler ist die Jagd auch Teil der Bündner Kultur.

Dann gingen die Meinungen auseinander: Für den CVP-Ständerat gibt es ein Recht des Jägers auf seine Beute. Es sei notwendig, die Interessen der Jagd zu schützen. Die rote Linie wäre für Engler überschritten, wenn man in einem Gebiet nicht mehr jagen kann. «Das Wild in den Wäldern gehört nicht einfach dem Wolf», unterstreicht der Politiker.

Das Wild gehört nicht einfach dem Wolf.
Autor: Stefan EnglerBündner Ständerat (CVP)

Dem widerspricht Anita Mazzetta vom WWF Graubünden. Es könne nicht Sinn sein, die Jagd im Interesse der Jäger zu führen, damit diese weiterhin Tiere abschiessen könne. Hier fehle jegliches wildbiologisches Argument. «Damit würde man sich von den Kriterien entfernen, die man heute für die Jagd definiert hat», argumentiert die WW-Geschäftsführerin. Jagd sei nur dort nötig, wo nicht Wolf und Bär die Bestände regulierten.

Die Jäger haben kein Recht auf Beute.
Autor: Anita MazzettaGeschäftsführerin WWF Graubünden

Wem gehört das Wild? Welches Recht haben die Jäger und Jägerinnen, welches die Wölfe? Die Meinungen gehen auseinander. Die Frage dürfte auf der politischen Ebene zum ersten Mal überhaupt am kommenden Donnerstag im Ständerat diskutiert werden. Zur Debatte steht die Motion des Bündner Ständerats Stefan Engler mit dem Titel «Zusammenleben von Wolf und Bergbevölkerung».

SRF 1; Regionaljournal Graubünden 17:30 Uhr.

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