Finanzdirektor Martin Gehrer zeigte sich bei der Präsentation der Rechnung am Mittwoch zufrieden. Dank der Verbesserung gegenüber dem Budget um 180 Millionen Franken kann der Kanton seine Reserven stärken. Das frei verwendbare
Eigenkapital beträgt neu rund 420 Millionen Franken. Die Staatsausgaben entsprachen mit 4,86 Mrd. Franken ziemlich genau dem Budget. Gehrer sprach hier von einer Punktlandung. Den grossen Unterschied zum Budget machten die Einnahmen: Der Kanton nahm knapp 1,7 Milliarden Franken an Steuern ein – 38 Millionen mehr als budgetiert. Am meisten schenkten dabei die Grundstückgewinnsteuern und die Erbschaftssteuern ein, die je 10 Millionen mehr als erwartet einbrachten.
Gehrer: Sparsamkeit weiter nötig
Obwohl der Kanton erstmals seit 2009 wieder Eigenkapital aufstocken konnte, beurteilt Gehrer die Aussichten für die kommenden Jahre zurückhaltend. Es gebe mit den Nationalbank-Gewinnen, dem Finanzausgleich und der Unternehmenssteuerreform III viele finanzielle Unsicherheiten. Die Umsetzung von drei kantonalen Sparpaketen zeige zwar jetzt Wirkung, stellte der Finanzdirektor fest. Der Kanton müsse aber unvermindert sparsam sein. Eine Sekung des Steuerfusses sei deshalb keine Diskussion.
Für 2016 budgetiert St. Gallen ein leichtes Defizit.
Jahresrechnung 2015 Kanton St. Gallen
in Mio. Franken | Budget 2015 | Rechnung 2015 | Abweichung zum Budget |
Erfolgsrechnung | |||
Aufwand | 4698.9 | 4682.7 | -16.2 |
Ertrag | 4673.7 | 4837.2 | 163.5 |
Rechnungsergebnis | -25.2 | 154.5 | 179.7 |