Worum geht es? Ein Mann suchte in den Kantonen St. Gallen und Thurgau systematisch und ohne Bewilligung Wiesen mit einem Metalldetektor ab. Unter anderem fand er eine französische Goldmünze, einen Louis d'Or. Er versuchte danach, die Funde zu verkaufen. Der Mann pries die Goldmünze auf einer Internetplattform an, «einen Bodenfund aus der Umgebung von St. Gallen». Die Münze wurde für 590 Franken angeboten und verkauft.
Wie ging es weiter? Regula Steinhauser, eine Mitarbeiterin der St. Galler Kantonsarachäologie, durchforschte 2014 das Internet nach illegalen Kulturgütern. Dabei entdeckte sie die Goldmünze. Die St. Galler Kantonsarchäologie erstattete Anzeige gegen den Käufer und den Verkäufer. Die Anzeige führte zu einem Strafbefehl. Im Frühling entschied das zuständige Bezirksgericht, dass die Goldmünze Eigentum des Kantons St. Gallen sei. Mitte Juni traf der Louis d'Or in St. Gallen ein.
Louis d'Or
Der Louis d'Or ist aus 22-karätigem Gold, acht Gramm schwer und aus dem Jahr 1738. Mit dem Wert der Münze hätten damals drei Personen von St. Gallen bis Paris reisen können. Man hätte damit auch den Sold eines Gardesoldaten währen vier Monaten bezahlen können. Das Geldstück ist selten: Bisher waren in der Schweiz nur drei Exemplare bekannt. |