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Zentralschweiz Lawinenunfall Stanserhorn: Es gibt eine Strafuntersuchung

Beim tödlichen Lawinenunfall im Februar 2012 am Stanserhorn sind offenbar gravierende Fehler passiert. Deshalb wird nun gegen den Leiter des Forstbetriebs der Genossenkorporation Stans ermittelt. Damals kam ein 33-jähriger Baggerführer bei Räumungsarbeiten in einer Lawine ums Leben.

Der Nidwaldner Staatsanwalt Alexandre Vonwil bestätigte auf

Anfrage von Radio SRF entsprechende Medienberichte.

Es gebe «hinreichenden Verdacht», dass der Betriebsleiter die

Sorgfaltspflicht verletzte, als er am Unglückstag seine drei

Mitarbeiter in den Hang schickte, sagte Vonwil.

 

Ein Gutachten des Eidgenössischen Schnee- und

Lawinenforschungsinstituts komme zum Schluss, dass man an diesem Tag

wegen anhaltender Lawinengefahr nicht im Nordhang hätte arbeiten

dürfen, sagte Vonwil weiter. Der Betriebsförster habe das

Lawinenrisiko unterschätzt.

Mangelhafte Ausrüstung

Darüber hinaus seien die Arbeiter für die Situation ungenügend ausgerüstet gewesen, sagte der Staatsanwalt. Sie hätten weder

Ortungsgeräte auf sich getragen noch Sondiergeräte wie Schaufeln

oder Stangen dabeigehabt.

Audio
Staatsanwalt Alexandre Vonwil (13.02.2013)
01:11 min
abspielen. Laufzeit 1 Minute 11 Sekunden.

 

Im Laufe der Untersuchung werde der Betriebsleiter nun nochmals

einvernommen und mit dem Gutachten konfrontiert. Allenfalls gebe es

weitere Befragungen von Zeugen. Erhärte sich der Verdacht, werde die

Staatsanwaltschaft Nidwalden Anklage erheben, sagte Vonwil.

Andernfalls werde das Verfahren eingestellt.

 

Lawine löste sich an der gleichen Abrissstelle wie vortags

Das Lawinenunglück geschah am 24. Februar 2012 am Stanserhorn

zwischen Bluematt und Chalcherli. Der Baggerführer war dort mit zwei

anderen Arbeitern daran, eine Zufahrtsstrasse zu einem Masten der

neuen Cabrio-Bahn aufs Stanserhorn von einer Lawine vom Vortag zu

räumen. Zwei Lawinenbeobachter überwachten den Hang.

 

Um 10.20 Uhr löste sich am selben Ort wie am Vortag erneut eine

Lawine. Der 33-jährige Baggerführer versuchte, sich in Sicherheit zu

bringen, er wurde aber von der Lawine erfasst und verschüttet. Über

eine Stunde später konnte er geortet und geborgen werden. Der

Arbeiter starb kurz darauf im Spital.

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