Dorothea Hintermann ist Archäologin und Museologin. Die gebürtige Seetalerin arbeitet im Museum für Urgeschichte Zug und verantwortet dort unter anderem die Öffentlichkeitsarbeit. Hintermann beschäftigt sich aber als Vorstandsmitglied des Verbands der Schweizer Museologen mit Fragen rund um die Museen. Im Gespräch mit dem SRF Regionaljournal Zentralschweiz sagt Dorothea Hintermann:
- «Sammeln ist ein Grundprinzip des Menschen.» Der Mensch habe schon immer gesammelt. In der Alt- und Mittelsteinzeit natürlich vor allem Nahrungsmittel. Am Zugersee fanden Archäologen beim Ausgraben einer Siedlung aus der Bronzezeit aber auch Steinbeile aus der Jungsteinzeit, die schon damals aufbewahrt worden waren und bereits rund 2000 Jahre alt waren.
- Für ein Museum sei das Sammeln eine von fünf grundlegenden Tätigkeiten. Neben dem Sammeln werde im Museum bewahrt, geforscht, ausgestellt und vermittelt. «Alle Tätigkeiten sind wichtig und voneinander abhängig. Heute wird aber häufig der Schwerpunkt auf das Ausstellen und Vermitteln gelegt.» Deshalb gerieten die anderen Tätigkeiten teilweise unter Druck.
- In Fachkreisen werde derzeit intensiv diskutiert, ob ein Museum einen Teil seiner Sammlung wieder los werden dürfe, wenn es beispielsweise am nötigen Stauraum fehle. «Etwas beschönigend wird vom Entsammeln gesprochen.» Die Frage sei berechtigt, auch wenn das Thema heikel sei, sagt Hintermann. Es sei aber richtig diese zu stellen, wenn sie mithelfe, die Sammelstrategie eines Museums zu schärfen.
Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr