Der Wauwiler Gemeinderat habe sich gezwungen gefühlt, Fakten auf den Tisch zu legen, schreibt er in einer ausführlichen Stellungnahme vom Montag. Auch weil er befürchtet, gewisse Kreise wollten «die Drohkulisse» mit der Einreichung einer Aufsichtsbeschwerde «weiter erhöhen».
Grundlegende Differenzen
Der Wauwiler Gemeinderat kritisiert unter anderem, dass unterschiedliche Kulturen und ein «anderes Verständnis bezüglich Entschädigungskultur und Finanzen» bestünden. Ein Timeout sei nötig.
Grund der Stellungnahme ist ein offenen Brief, den der Egolzwiler Gemeinderat vor einer Woche einseitig den Medien zugespielt hatte. Damit habe dieser die vereinbarte gemeinsame Kommunikation ausgeschlagen.
Kritik am eigenen Gemeindepräsidenten
In Sachen Kommunikation kritisiert der Wauwiler Gemeinderat auch den eigenen Präsidenten, Jakob Lütolf. Dieser habe Beschlüsse nicht vertreten und mit gegenteiligen Aussagen Ratskolleginnen und -kollegen nicht unterstützt. Die Konsequenz: Lütolf wurde das Dossier «Fusion» entzogen. Auf Anfrage von Radio SRF sagt Jakob Lütolf: «Ich habe nie das Kollegialitätsprinzip verletzt.» Über mögliche, persönliche Konsequenzen wolle er sich in den nächsten Tagen äussern.
Egolzwil bedauert den einseitigen Abbruch der Verhandlungen. Der Gemeinderat hätte das Projekt im Frühjahr 2016 zur Abstimmung vorlegen wollen. 2014 befürworteten in einer Umfrage 84 Prozent in beiden Gemeinden die Fusions-Prüfung. 2006 war eine Fusion am Nein der Egolzwils gescheitert.