Die grösste Freiluft-Party der Schweiz tanzte in diesem Jahr unter dem Motto «Dance for Freedom» bis in die Sonntagmorgenstunden ums Zürcher Seebecken. Laut Schätzungen von Joel Meier, Präsident des Vereins Street Parade, nahmen rund 950'000 Personen am Event teil. Dies sei weniger als in den Vorjahren, sagte er in der «Tagesschau».
Der Abend und die Nacht der Street Parade 2013 verliefen «grösstenteils friedlich» wie die Zürcher Stadtpolizei mitteilte. Immer wieder hätten Einsatzkräfte jedoch wegen Streitereien und Tätlichkeiten ausrücken müssen.
Die Ursache für die gewalttätigen Auseinandersetzungen dürfte dabei häufig im übermässigen Konsum von Alkohol und Drogen zu suchen sein, so die Stadtpolizei. Schwere Verletzungen habe aber niemand erlitten.
45 Festgenommene und 156 «Alkoholleichen»
Einsatzkräfte der Stadt- und Kantonspolizei Zürich nahmen insgesamt 45 Personen fest. Darunter vor allem mutmassliche Drogendealer und Personen, die ausgerastet sind. Auffallend dieses Jahr sei die Vielfalt der Drogen gewesen. Einige Male mussten die Beamten auch Sanitäter bei der Behandlung von renitenten Patienten unterstützen. 17 Personen verbrachten den Abend in der Zürcher Ausnüchterungsstelle – 139 weitere wurden in der Patientensammelstelle von Schutz & Rettung Zürich ausgenüchtert. Im Vorjahr hatten dort 122 Personen den Abend verbracht.
Sanität behandelte 921 Personen
Am häufigsten liessen sich die Tanzfreudigen an einem der acht Sanitätsposten wegen Schnittverletzungen verarzten (323 Fälle, Vorjahr: 404). Wegen Alkohol- oder Drogenmissbrauchs brauchten 261 Personen Hilfe (Vorjahr: 248). Auffällig hoch war 2013 auch die Anzahl behandelter Bienen- und Wespenstiche (55) und 11 Mal wurde eine Person wegen einer Augenverletzung behandelt.
Einige davon wurden durch Laser verursacht. Auch Polizisten seien geblendet worden, teilte Mediensprecher Marco Bisa gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen» mit: «Dass Polizeikräfte an Grossanlässen mit Laser geblendet werden, das haben wir so bisher kaum erlebt.» Man werde diese Entwicklung sicher genau beobachten. Zu Verhaftungen wegen Laserangriffen sei es bislang nicht gekommen.
Die Rechnung für die 22. Street Parade dürfte aufgehen
Das erste Love Mobile hatte sich am Samstag um 14 Uhr am Utoquai in Bewegung gesetzt. Acht Bühnen waren entlang der 2,5 Kilometer langen Route aufgestellt. Insgesamt sorgten 27 Love-Mobiles für Stimmung. An Bord des ersten Musikwagens: der französische DJ Bob Sinclar. Auch DJ Westbam, Klangkarussell oder Yves Larock gaben dem Partyvolk unter wolkenlosem Himmel und bei sommerlichen Temperaturen die Ehre – ohne Gage, wie die Veranstalter betonten.
Auch als das letzte Gefährt sein Endziel am Hafendamm Enge erreichte, war die Party noch lange nicht zu Ende. Gegen 23 Uhr erhellte eine Lasershow den Zürcher Nachthimmel. Wer danach noch nicht genug hatte, konnte an zahlreichen Partys in den Sonntagmorgen tanzen. Finanziell dürfte die Rechnung für die Veranstalter aufgehen. Wie Street Parade-Sprecher Stefan Epli auf Anfrage sagte, dürfte dank dem schönen Wetter eine schwarze Null resultieren.