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Zürich Schaffhausen Abschied von Jörg Schneider

Mehrere hundert Personen haben dem populären Bühnenkünstler im Zürcher Fraumünster die letzte Ehre erwiesen. Den Trauernden bleibt Jörg Schneider im Gedächtnis als Chaschperli, als Virtuose des Dialekts, als Schauspieler mit einem feinen Gespür für Ironie und – als Mensch.

Mehrere hundert Personen haben an einer Gedenkfeier im Zürcher Fraumünster Abschied von Jörg Schneider genommen. Der im August verstorbene Schauspieler wurde nicht nur als herausragender Bühnenmensch, sondern auch als liebenswürdiger, kluger und sensibler Mensch gewürdigt.

Nicht nur Kollegen, auch Bewunderer sind zur Feier erschienen

Der Abdankung wohnten nicht nur zahlreiche Weggefährten und Schauspielkollegen bei. Auch viele ältere und einige ganz junge Bewunderer fanden sich in der Kirche ein, um dem beliebten Volksschauspieler, Autor und Interpreten unvergesslicher Chaschperli-Geschichten die letzte Ehre zu erweisen.

Durch die Feier führte der Theologe Ulrich Knellwolf. Schneiders Lebenslauf – geschrieben von Manfred Papst, dem Kulturchef der «NZZ am Sonntag» – verlas Schauspieler Daniel Rohr. Und auch Stadtpräsidentin Corine Mauch hielt eine kurze Rede.

Kulturgut geschaffen, das Generationen verbinde

Nicht nur der Chaschperli, auch die weiteren Figuren der Hörspiele seien «zu einem Teil unseres kollektiven Gedächtnisses geworden – zu einem Kulturgut, das Generationen verbindet», sagte Daniel Rohr.

Doch Schneider habe noch viel mehr geleistet – als Volksschauspieler in zahlreichen Schwänken, aber auch im sogenannt ernsten Fach. «Jörg Schneider hat Theatergeschichte geschrieben,» so Rohr.

Dass Schneiders Bühnenkunst über das Unmittelbare und Naheliegende hinausging, betonte Ulrich Knellwolf. Die Ironie habe seine Kunst vielschichtig gemacht, sagte er.

Schneiders Ironie war in freundlichen Humor gekleidet. Aber sie war zuletzt eben doch das Lachen über das, was wir gern anders hätten, aber nicht ändern können.
Autor: Ulrich Knellwolf Theologe und Schriftsteller

«Meister des Dialekts»

Stadtpräsidentin Mauch würdigte den aus Zürich stammenden Verstorbenen als «Meister des Dialekts». «Züritüütsch» gelte mitunter als hart und humorlos. Doch die Arbeiten Jörg Schneiders widerlegten diese Vorurteile gründlich.

Die Arbeiten Jörg Schneiders sind durchsetzt von Wärme, Verspieltheit und Menschlichkeit.
Autor: Corine Mauch Zürcher Stadtpräsidentin

Der vielseitige und beliebte Schauspieler war am 22. August mit 80 Jahren an Krebs gestorben. Die Krankheit hatte Schneider im Herbst 2014 gezwungen, seine Abschiedstournee «Häppi Änd» abzubrechen.

In seinem letzten Kinofilm «Usfahrt Oerlike» spielte er den lebensmüden Hans, der seinen Freund Willi – dargestellt vom mittlerweile ebenfalls verstorbenen Mathias Gnädinger – bittet, ihm beim Sterben zu helfen. Dass er bei den Dreharbeiten im Mai 2014 an Leberkrebs erkrankt war, wusste Schneider damals noch nicht.

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