Das Velo ist auch ein Stück Freiheit. Besonders dann, wenn man sich kein Busbillet geschweige denn ein Auto leisten kann.
In Schaffhausen machen Asylbewerber alte und kaputte Velos, die in Garagen vor sich hinrosten, wieder flott. Die in der Werkstatt an der Krebsbachstrasse reparierten Velos werden dann wiederum ausschliesslich an andere Asylbewerber verkauft – für 10 bis höchstens 40 Franken. Das sei zwar immer noch viel Geld für einen Asylbewerber, aber: «Es soll etwas kosten, damit das Velo auch einen Wert hat», findet René Albrecht. Er hat die vom kantonalen Sozialamt getragene Werkstatt vor drei Jahren aufgebaut.
Nicht mehr für Afrika...
Fünf Asylsuchende finden hier eine sinnvolle Tätigkeit, können sich ein Sackgeld verdienen und sich erst noch für eine niederschwellige andere Tätigkeit auf dem regulären Arbeitsmarkt empfehlen.
Der Verein Pro Velo unterstützt nun das Projekt. «Wir haben bei unseren Velofahrkursen für Migrantinnen festgestellt, wie gross eigentlich das Bedürfnis nach Velos hier ist», sagt Simon Furter, Geschäftsführer von Pro Velo. Mit der zuletzt steigenden Zahl der Flüchtlinge dürfte sich dieses Bedürfnis noch erhöhen.
...sondern für Flüchtlinge in Schaffhausen
Der Verein hat sich deshalb entschlossen, seine Altvelo-Sammlung im Rahmen der Schaffhauser Velobörse vom 2. April in Schaffhausen der Werkstatt zu spenden. Gegen 200 Fahrräder dürften so zusammenkommen, die es entweder zu reparieren oder auszuschlachten gilt. Das sind mehr Velos als die Werkstatt in den ganzen drei letzten Jahren mit Hilfe von Inseraten selbst zusammengesucht hat. In den vergangenen Jahren wurden die von Pro Velo gesammelten und reparierten Velos nach Afrika gebracht.
(ster; Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 17:30 Uhr)