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Chefkritiker im Verwaltungsrat ABB will aufmüpfigen Aktionär zähmen

CEO Ulrich Spiesshofer im Februar an der Bilanzmedienkonferenz in Zürich.
Legende: Die ABB-Spitze um CEO Ulrich Spiesshofer stattet ihren schärfsten Kritiker mit Macht aus. Keystone

Darum geht es: Heute passiert beim Schweizer Technologiekonzern ABB etwas Denkwürdiges: Er holt seinen schärfsten Kritiker in den Verwaltungsrat. An der Generalversammlung soll nämlich Lars Förberg ins Gremium gewählt werden. Er vertritt den schwedischen Hedgefonds Cevian Capital – und Cevian kritisiert schon seit längerem die Strategie des Zürcher Konzerns. Bislang allerdings vergeblich.

Förberg spricht 2008 in Frankfurt.
Legende: Der Cevian-Chef soll heute in den Verwaltungsrat gewählt werden: ABB will seinen Kritiker einbinden. Imago/Archiv

Der Rebell Förberg: Mit der Forderung nach einer Aufspaltung des Konzerns hat Förberg massiv Druck gemacht. Seine Attacken fährt er mit Vorliebe in den Medien, oft mit gehässiger Wortwahl. Für den schwedischen Hedgefonds ist ABB ein träger Koloss, während die Konkurrenz, zum Beispiel Siemens, einer Flotte von Schnellbooten gleicht. In einem Interview mit dem Magazin Bilanz hat es Förberg so formuliert: «Die Firmenzentrale erstickt die einzelnen Sparten, statt sie mit Sauerstoff zu versorgen.»

ABB-Roboter in einer Präsentation.
Legende: Roboter Made in Switzerland: ABB ist breit aufgestellt – zu breit, findet Chefkritiker Förberg. Keystone

Einbindung des Unruhestifters: Es ist nicht unüblich, dass die wichtigsten Aktionäre auch im Verwaltungsrat mitreden können – in dem Gremium, das über die grossen, strategischen Fragen entscheidet. Dennoch: Der ABB-Verwaltungsrat musste wohl über seinen Schatten springen, als er Förberg vorgeschlagen hat. Die Konzernleitung dürfte sich von seiner Einbindung versprechen, dass Konflikte künftig im Verwaltungsratszimmer ausgetragen werden. Ganz gesittet.

Aktionäre verfolgen die Generalversammlung der ABB:
Legende: Die Personalie Förberg dürfte an der GV bestätigt werden, andere Themen dürften mehr Staub aufwirbeln. Keystone/Archiv

Brisante Generalversammlung: Intern dürfte auch in Zukunft hart um die Konzernstrategie gerungen werden. Denn Cevian hat sich kaum damit abgefunden, dass die Stromsparte nicht vom Rest abgespalten wird. Förbergs Wahl an der GV sollte problemlos gelingen; von Opposition war nichts zu vernehmen. Andere Themen dürften eher für Diskussionen sorgen: Die Löhne, oder der Veruntreuungsskandal in Südkorea. Dort ist der Finanzdirektor mitsamt der Kasse verschwunden – er hat rund 100 Millionen Dollar veruntreut.

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