- Die Schweizer Nationalbank SNB hat von ihren 700 Milliarden Franken umfassenden Devisenreserven 140 Milliarden in ausländische Aktien investiert.
- Welche Aktien die SNB gekauft hat, hält sie geheim.
Die Schweizerische Nationalbank versteht sich als Hüterin des Frankens. Im Kampf gegen einen zu starken Franken hat sie Fremdwährungen aufgekauft. Ihre Devisenreserven umfassen derzeit inzwischen rund 700 Milliarden Franken.
Keine Schweizer Titel im Portfolio
Dieses Geld legt die Nationalbank an den Finanzmärkten an: So ist die Hüterin des Frankens längst zu einer gewichtigen Investorin geworden. Eine Investorin, die immer stärker auf Aktien setzt. Hatte die Nationalbank 2009 lediglich 7 Prozent ihrer Devisen in Aktien investiert, sind es heute bereits 20 Prozent. Das entspricht rund 140 Milliarden Franken.
Dafür hat die Nationalbank in etwa 6‘500 Einzel-Titel zusammengekauft. Schweizer Aktien gehören nicht dazu, weil die Währungshüter Interessenskonflikte tunlichst vermeiden wollen.
Aus diesem Grund verzichtet die Nationalbank auch darauf, sich einzelne Aktien aus dem Anlage-Universum herauszupflücken. Sie bildet vielmehr Aktien-Indizes ab, vorwiegend aus Europa und den USA. Seit 2015 sind aber auch 800 Titel von Firmen aus Schwellenländern dabei.
Welche Aktien die Nationalbank genau hält, verrät sie nicht: Denn sie will sich nicht als Grossinvestorin in Szene setzen, sondern weiterhin primär als Hüterin des Frankens verstanden werden.
SNB-Präsident Jordan lehnt einen Staatsfonds ab
Die Nationalbank will weiterhin keinen Staatsfonds. Auch nicht nach den jüngsten politischen Vorstössen. Er lehne einen Staatsfonds aus verschiedenen Gründen ab, sagte SNB-Präsident Thomas Jordan. Der wichtigste: Die Devisenreserven der SNB sind nicht deren Eigenkapital. Staatsfonds anderer Länder wie etwa Norwegen könnten daher für die Bewirtschaftung der Währungsreserven der SNB nicht als Vorbild dienen. Denn bei den Devisenreserven der SNB handle sich um Aktiven, die aus der Geldschöpfung entstanden seien. |