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Wirtschaft Beton und Zement für die ganze Welt

Die Baustoffkonzerne Holcim und Lafarge besiegeln den grössten Zusammenschluss in der Geschichte der Zementbranche. Was im aargauischen Holderbank und einem Dorf in der Ardèche begann, bildet heute das Fundament des weltgrössten Baustoffherstellers. Die beiden Konzerne im Vergleich.

Blick von unten auf eine Zementfabrik mit Zuleitungsrohren für das Rohmaterial.
Legende: Die Zementherstellung ist material- und energieintensiv. Holcim

Die Baustoffriesen Holcim und Lafarge schliessen sich zum weltgrössten Zementkonzern LafargeHolcim zusammen. Der grösste und zweitgrösste Baustoffhersteller der Welt wollen gemeinsam international noch wettbewerbsfähiger werden. Derzeit produzieren die beiden Konzerne in 90 Ländern und generieren einen Umsatz von 32 Milliarden Euro mit einem Gewinn von rund 6,5 Milliarden Euro.

Zement hält die Welt zusammen

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Aufgeschüttete Hügel mit Zement-Rohstoffen
Legende: Holcim

Zement ist ein feingemahlener Baustoff, der als Bindemittel dient. Er härtet bei Kontakt mit Wasser in einer chemischen Reaktion und bleibt danach fest. Zur Herstellung dienen Kalkstein und Ton. Die grob gemahlenen Rohstoffe werden mit 1450 °C gebrannt, dann abgekühlt und mit Zusatzstoffen (Kalkstein und Gips) zum Endprodukt Zement fein gemahlen.

Von der Portlandcement-Fabrik zu Holcim

Der Holcim-Konzern hat seine Wurzeln in der Aargauischen Portlandcement-Fabrik in Holderbank, die am 15. Februar 1912 von Adolf Gygi gegründet wurde.

Zwei Jahre später schlossen sich «Holderbank» mit der Rheintalischen Cementfabrik Rüti des Industriellen Ernst Schmidheiny zusammen. Damit begann der Aufstieg der Familie Schmidheiny, die das Schweizer Zementgeschäft über Generationen prägen sollte.

Nachdem Ernst Schmidheiny in der Weltwirtschaftskrise fast pleite gegangen wäre, wurde 1930 das Zementgeschäft reorganisiert. Er gründete die Holdings Holderbank Financière Glarus AG (Hofi) und Schweizerische Cement-Industrie-Gesellschaft (SCI).

Nach dem überraschenden Tod von Ernst Schmidheiny bei einem Flugzeugabsturz 1935 auf dem Sinai übernahmen seine Söhne Ernst jun. und Max das Steuer. 1978 übernahm mit Thomas Schmidheiny die dritte Generation das Steuer, und 2001 änderte der Konzern seinen Namen in Holcim.

Lafarges Kalksteine für den Suez-Kanal

Joseph-Auguste Pavin de Lafarge förderte erstmals 1833 in der Nähe des kleinen Dorfes Le Teil in der Ardèche Kalkstein. 1864 erhielt er den Auftrag, für den Bau des Suez-Kanals 200‘000 Tonnen Kalkstein in Holzfässern zu liefern.

Ab 1870 produzierte Lafarge erstmals seinen so genannten Grappier-Zement. Erst 1921 stellte das Unternehmen den ersten Weisszement her und meldete dafür ein Patent an.

Der Baumaterialbereich Gips kam im Jahr 1931 dazu und nur acht Jahre später war Lafarge der grösste Zementhersteller Frankreichs. Das Unternehmen verlegte dann seinen Hauptsitz nach Paris und expandierte 1956 in die USA.

Von der Ardèche und von Holderbank aus in die ganze Welt. Die Eckdaten der beiden weltgrössten Zementhersteller auf einen Blick:

Holcim und Lafarge im Vergleich

HolcimLafarge
HauptsitzRapperswil-Jona (SG)Paris
Gründung1912 in Holderbank (AG) durch Adolf Gygi1833 durch Léon Pavin de Lafarge
Grösste AktionäreThomas Schmidheiny 20 %Groupe Bruxelles Lambert 20,9 %
Filaret Galchew (Eurocement) 11 %NNS Holding 13,9 %
Länder-Niederlassungen7064
Angestellte70'85763'687
Frauen im Management12.10 %18.60 %
Produktionsstätten17501570
Produktion Zement139 Mio. Tonnen221 Mio. Tonnen
Produktion Aggregate155 Mio. Tonnen193 Mio. Tonnen
Produktion Ready-Mix Beton40 Mio. m331 Mio. m3
Gesamt-Umsatz19'719 Mio. CHF15'198 Mio. Euro
Umsatz Europa5611 Mio. CHF4401 Mio. Euro
Umsatz Nordamerika3171 Mio. CHF3137 Mio. Euro
Umsatz Nahost und Afrika884 Mio. CHF4067 Mio. Euro
Umsatz Asien7282 Mio. CHF2724 Mio. Euro
Umsatz Lateinamerika3349 Mio. CHF869 Mio. Euro
EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen)4332 Mio. CHF3102 Mio. Euro
Reingewinn1596 Mio. CHF782 Mio. Euro
Freier Cash-Flow2068 Mio. CHF864 Mio. Euro
Netto-Verschuldung18'677 Mio. CHF10'330 Mio. Euro
Dividenden-Ausschüttung425 Mio. CHF289 Mio. Euro
Dividende pro Aktie1.30 CHF1.00 Euro

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