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Wirtschaft Chinas Wirtschaft harzt und ist trotzdem im Soll

Die chinesische Wirtschaft wächst so langsam wie seit langem nicht mehr. Das Wachstum kühlte sich im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr auf 7,0 Prozent ab. Es ist der tiefste Wert seit 2009, entspricht jedoch dem von der Regierung vorgegebenen Plan.

Die weltweit schwache Konjunktur macht auch vor der chinesischen Mauer nicht halt. Die zweitgrösste Volkswirtschaft wuchs im ersten Quartal 2015 um 7,0 Prozent. Für chinesische Verhältnisse ein sehr bescheidener Wert, der tiefste seit den Ausläufern der Finanzkrise 2009. Im Vorquartal lag der Zuwachs immerhin noch bei 7,3 Prozent.

Allerdings hatten Experten mit einem Rückgang in dieser Grössenordnung gerechnet. Selbst Regierungschef Li Keqiang hatte anfangs März auf dem Volkskongress die offizielle Wachstumsprognose auf rund sieben Prozent gesenkt.

«Ein Grund dafür ist die die Aussenwirtschaft: Die Weltwirtschaftlage ist so schlecht, dass für China kaum das Potential besteht, mehr exportieren zu können», sagte SRF-China-Korrespondent Urs Morf damals. Hinzu kommen die steigenden Exportpreise im Geschäft mit der EU als grösstem Handelspartner aufgrund der starken chinesischen Währung gegenüber dem Euro.

Tatsächlich belegen die neuesten Zahlen des chinesischen Statistikamtes für die Industrieproduktion nun gar einen Rückgang von 10 Prozent im Vorquartal auf gerade einmal noch 6,4 Prozent.

Voll auf Kurs - im Sinne eines nachhaltigeren Wachstums

Trotz der schwächsten Wachstumszahl seit sechs Jahren befindet sich China auf dem Kurs der Regierung. Bei der Korrektur der Prognose im März hatte Ministerpräsident Li Keqiang auch auf die negativen Folgen des schnellen Wachstums der letzten Jahre hingewiesen. Nicht zuletzt habe Li damit die Auswirkungen auf die Umwelt gemeint, sagte Morf zu SRF News.

Nun soll die chinesische Wirtschaft auf einen nachhaltigeren Kurs gebracht werden. Mehrfach betonte der Regierungschef, dafür auch geringere Wachstumszahlen in Kauf zu nehmen.

Einerseits soll sich China schrittweise aus arbeits- und energieintensiven Industrien zurückziehen, um sich stärker auf innovative Branchen und den Dienstleistungssektor zu konzentrieren. Andererseits soll die Abhängigkeit vom Export durch mehr Binnenkonsum zurückgehen.

Für Reformen braucht China hohe Wachstumszahlen

Im Vergleich mit Europa (der IWF prognostiziert für 2015 ein Plus von 1,5 Prozent) oder den USA (IWF-Prognose: plus 3,1 Prozent) ist das chinesische Wirtschaftswachstum mit 7,0 Prozent noch immer beachtlich.

Allerdings steckt China als Schwellenland mitten in einer Umbauphase seiner Wirtschaft. Die Regierung braucht Wachstumszahlen von fünf oder sechs Prozent, damit genug neue Arbeitsplätze entstehen und sie den Spielraum für ihre Reformen nutzen kann. Für die gesamte Weltwirtschaft rechnet der IWF in diesem Jahr mit einem Plus von 3,5 Prozent.

Legende:
Das chinesische Wirtschaftswachstum Wachstum des chinesischen Bruttoinlandsproduktes der letzten Jahre in Prozent. Weltbank

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