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Wirtschaft Der Roboter als Bürokollege?

Computer nehmen den Menschen die Arbeit weg – auch im kaufmännischen Bereich. 10'000 Bürojobs würden unnötig, belegt eine vielzitierte Studie. Den meisten KV-Absolventen macht dies keine Angst. Experten sehen durch die Digitalisierung gar Chancen für neue, höherwertige Jobs.

Larissa Kuske hat im vergangenen Sommer ihre kaufmännische Lehre abgeschlossen. Seither arbeitet sie bei ihrem bisherigen Arbeitgeber – dem kaufmännischen Verband als Sachbearbeiterin im Rechnungswesen. Wie die ganz grosse Mehrheit der KV-Abgängerinnen und Abgänger fühlt sich die junge Frau gut vorbereitet für das Berufsleben: «Ich habe eine sehr gute Lehre genossen, sowohl im Betrieb wie in der Schule.»

Angst, dass bald ein Computer ihr den Job wegnehmen könnte, hat Larissa Kuske nicht: «Nein, den persönlichen Kundenkontakt kann man nicht ersetzen und ich hoffe, dass das auch von den Leuten geschätzt wird.»

Audio
Bürokollege Roboter
aus Echo der Zeit vom 04.03.2016. Bild: Colorbox
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 6 Sekunden.

Rasante Veränderungen im Job

Dass teilweise rasante Veränderungen anstehen und dass nicht mehr nur schlecht qualifizierte Jobs betroffen sind, das wüssten die KV-Absolventen, sagt Michael Kraft vom Kaufmännischen Verband Schweiz. Er ist verantwortlich für Jugendpolitik und -beratung: «Einen gewissen Respekt nehmen wir bei den Jugendlichen schon wahr.»

Wer nicht am Ball bleibt und sich nicht weiterbildet, der läuft Gefahr, den Anschluss zu verlieren. Das sagt auch Bjornar Jensen vom Beratungsunternehmen Deloitte, Co-Autor einer neuen Studie zu den Folgen der Automatisierung auf den Schweizer Arbeitsmarkt. «Wir sehen, dass das Interesse ansteigt, Abläufe mit Computern zu ersetzen.» Davon betroffen sind laut Jensen zwischen 50 und 80 Prozent der kaufmännischen Stellen.

Automatisierung als Chance

Zehntausende von Jobs werden in den nächsten Jahren im Kaufmännischen Bereich verschwinden, ist Jensen überzeugt. Das heisse aber nicht zwingend, dass die Mitarbeiter ihre Stelle verlieren: «Es entstehen ja auch neue Berufe. Diese sind mehrheitlich höherwertig als die bisherigen, weil neue Fertigkeiten gefragt sind, gerade in der menschlichen Beurteilung.»

Damit kaufmännische Angestellte diese höherwertigen Jobs auch ausführen könnten, müssten ihnen die entsprechenden Weiterbildungen zur Verfügung stehen. «Die Ausbildungsinstitutionen müssen über die Bücher. Sie müssen nach vorne schauen und das lernen, was in Zukunft gefragt sein wird.»

Ausbildung wird laufend angepasst

Da sei man dran, heisst es beim Kaufmännischen Verband. Das Aus- und vor allem das Weiterbildungsangebot werde laufend der Nachfrage und insbesondere der Herausforderung der Digitalisierung angepasst. Es sei aber auch wichtig, dass die Unternehmen die Angestellten unterstützen – ihnen Zeit und Mittel zur Verfügung stellen für Weiterbildung.

Die KV-Lehrlinge selbst sind – laut der jüngsten Absolventen Umfrage – noch so gerne bereit, sich weiterzubilden – auch Larissa Kuske: «Ich würde mir wünschen, in den Versicherungsbereich wechseln zu können. Dort gibt es viele Möglichkeiten.»

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