Die UBS bezeichnet 2013 als Übergangsjahr: Präsident Axel Weber und Konzernchef Sergio Ermotti haben den Umbau der grössten Schweizer Bank zu einem hauptsächlich in der Vermögensverwaltung tätigem Institut weiter getrieben. In der Jahresbilanz weist die Bank 3,17 Milliarden Franken Reingewinn aus. Analysten hatten mit rund 2,6 Milliarden Franken Gewinn gerechnet.
Konzernchef Sergio Ermotti zeigt sich zufrieden. «Wir haben sehr diszipliniert gearbeitet seit zwei Jahren. Und im letzten Jahr haben wir die Früchte dieser Arbeit gesehen», sagt er im Interview mit SRF.
Im Vorjahr hatte die Bank in der Folge von Strafen für gross angelegte Handelsmanipulationen und wegen des kostspieligen Investmentbank-Rückbaus 2,48 Milliarden Franken Verlust geschrieben. Der um Sonderfaktoren bereinigte Vorsteuergewinn stieg 2013 im Vergleich zum Vorjahr um 44 Prozent auf 4,1 Milliarden Franken, wie heute mitgeteilt wurde.
Trotz ungelöster Probleme in der Eurozone, den Budgetstreitigkeiten in den USA sowie den Schwierigkeiten der Schwellenländer, hätten alle Teile der Bank durchs Jahr hindurch profitabel gearbeitet, so die UBS. Die Aktionäre sollen deshalb statt 15 Rappen nun 25 Rappen Dividende pro Anteilsschein erhalten.
Risiken weiter reduziert
Die Vermögensverwaltungseinheiten nahmen 53,5 Milliarden Franken Neugeld entgegen. Damit sind der UBS unter dem Strich 6,6 Milliarden Franken mehr Gelder zugeflossen als 2012.
Die Investmentbank habe Risiken in den Büchern weiter reduziert. «Die Risiken und Mittel, die die Investmentbank zur Verfügung hat, sind genau definiert. Wir sind sehr zufrieden damit», betont Ermotti. Der Konzernumbau sei aber noch im Gange. «Es ist ein Marathon, kein Sprint.»
Wieder mehr Boni
Der Bonustopf für die Mitarbeiter füllt sich indes: Der Pool für variable Vergütungen vergrösserte sich von 2,5 Milliarden Franken auf 3,2 Milliarden Franken. Weil Boni zum Teil über mehrere Jahre hinweg zugeteilt sind, verbucht die Bank aber wie schon 2012 insgesamt 3 Milliarden Franken für die variablen Lohnteile der Mitarbeiter.
«Unsere Situation war besonders in den letzten zwei Jahren. Wir haben die Vergütungen massiv herunter heruntergefahren, wenn Sie diese vergleichen mit 2010, 2011», sagt Ermotti. Man finde nun aber zu einer Normalisierung der Situation zurück.
Dass die Vergütungen nicht mehr so reichlich fliessen wie vor der Krise hat seine Gründe: Die Bank ist massiv kleiner geworden und erwirtschaftet darum viel weniger Ertrag. Tausende von Mitarbeitern mussten die UBS verlassen. Auch in der Schweiz, wo derzeit noch ein Drittel aller 60'000 Angestellten beschäftig ist.
Der Abbau geht weiter. Die angekündigten Personalkürzungen sind nämlich erst zur Hälfte überstanden: «Wir haben bekanntgegeben, dass wir ungefähr 10‘000 Stellen abbauen werden über die nächsten Jahre. Wir haben die Hälfte erreicht. Das ist Teil unserer Effizienz- und Effektivitätsmassnahmen», so Ermotti. Kornzernweit werden nochmals rund 5000 Stellen gestrichen.
Milliarden für Rechtsfälle
Im Bericht zum Geschäftsjahr 2013 hält die Bank zudem fest, dass sie 1,7 Milliarden Franken für offene Rechtsstreitigkeiten beiseite gelegt hat. Im Zusammenhang mit Rechtsfällen hat die UBS nach eigenen Angaben mit der Finanzaufsichtsbehörde Finma eine Übereinkunft für eine strengere Risikobewertung getroffen. Der Anteil strenger gewichteter Risiko-Aktiva beträgt 22,5 Milliarden Franken.