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Wirtschaft Märkte bangen um Geldfluss – neue Favoritin für Fed-Chefposten

Mit Spannung erwarten die Investoren die US-Notenbanksitzung. Wird die Bank den Geldhahn zudrehen? Freudig reagierten die Märkte daher auf den Verzicht des ehemaligen US-Finanzministers Lawrence Summers auf die Kandidatur für den Spitzenposten der US-Notenbank. Er gilt als konservativ.

Diese Woche wird es ernst. Am Dienstag und Mittwoch tagt die amerikanische Notenbank. Die Investoren befürchten, die amerikanische Notenbank könnte den Geldhahn zumindest ein bisschen zudrehen.

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Dreht die Fed diese Woche den Geldhahn zu?
aus SRF 4 News aktuell vom 16.09.2013.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 36 Sekunden.

Es steht viel auf dem Spiel. Denn seit fast einem Jahr kauft die US-Notenbank jeden Monat für 85 Milliarden Dollar Hypothekenpapiere und Staatsanleihen. Versiegt der Geldfluss, hätte das weltweite Konsequenzen. Etwa in den Schwellenländern: Durch die lockere Geldpolitik floss viel Geld in die aufstrebenden Länder. Dieser Fluss könnte schnell versiegen, wenn die Notenbank ihre Politik ändert.

Daher nahmen die Märkte heute mit umso mehr Genugtuung entgegen, dass der frühere Finanzministers Lawrence Summers überraschend verzichtet. Er gilt als konservativer Geldpolitiker.

Erstmals Frau als Favoritin

Damit könnte erstmals eine Frau die mächtigste Zentralbank der Welt führen und die Nachfolge von Ben Bernanke antreten. Mit Timothy Geithner will ein weiterer Ex-Finanzminister nicht ins Rennen einsteigen. Das erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters aus dem engen Umfeld Geithners. Bernankes Amtszeit endet im Januar 2014.

«Ich bin widerstrebend zu dem Schluss gekommen, dass ein mögliches Prüfungsverfahren für mich bitter wäre», schrieb Summers in einem Schreiben an Präsident Barack Obama. Das wäre weder im Interesse der Federal Reserve noch der Regierung.

Eine Gruppe von Senatoren – zumeist von Obamas Demokraten – wirft Summers vor, in den 90er Jahren die Deregulierung der Finanzmärkte zu forsch vorangetrieben zu haben. Gegner sehen Summers gar als Wegbereiter der Finanzkrise.

Als Finanzminister unter Präsident Bill Clinton hatte er in den 1990er Jahren daran mitgewirkt, dass der Derivatemarkt unreguliert blieb. Ausgerechnet undurchsichtige Produkte aus diesem Bereich erwiesen sich als Brandbeschleuniger der Krise.

«Eingefleischte Taube»

Damit gilt Yellen als Top-Favoritin für die Spitze der einflussreichen Institution. Die Vize-Präsidentin der Fed ist eine ausgewiesene Arbeitsmarktexpertin. Ihr wird jedoch nachgesagt, keinen engen Draht zum Präsidialamt zu haben.

Yellen gelte als «eingefleischte Taube», sagte Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann – also als Verfechterin einer ultralockeren Geldpolitik. Yellen hat deutlich gemacht, dass sie im Zweifelsfall eine höhere Inflation für eine deutlich niedrigere Arbeitslosigkeit in Kauf nehmen würde.

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