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Sind Anlagen in Euro zu riskant?
Aus HeuteMorgen vom 15.03.2017. Bild: Keystone/Archiv
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Mutlose Pensionskassen? «Skepsis gegen Euro könnte sich bald rächen»

Nur 3 Prozent legen die Pensionskassen zurzeit in Euro an. «Zu wenig angesichts der guten Konjunktur», sagt ein Experte.

Schweizer Pensionskassen verdienen mit ihren Geldanlagen zu wenig und senken deshalb die Renten. Gleichzeitig halten sie sich mit Finanzanlagen in den Euro sehr zurück, denn die Währung ist schwach und die politische Zukunft der Währungsunion unsicher.

So sind zurzeit drei Viertel der Pensionskassengelder in der Heimwährung Franken angelegt. Der Euro-Anteil beträgt lediglich drei Prozent. Das zeigen die Zahlen des Schweizer Pensionskassen-Index der Credit Suisse. Vor dem Ausbruch der europäischen Banken- und Schuldenkrise 2010 war dieser Anteil mit neun Prozent noch dreimal so hoch.

Grafik zu den Anlagen der Pensionskassen: Anteil Euro im Vergleich zu Anteil anderer Fremdwährungen
Legende: Das Vertrauen in Euro-Anlagen sinkt seit 2008 kontinuierlich. Der Fremdwährungsanteil insgesamt ist stabil. SRF

Höhere Euro-Anlagen könnten sich auszahlen

Der Ökonom Markus Schmieder von der Beratungsfirma Wellershoff & Partners geht davon aus, dass die Pensionskassen im Euro-Raum mutiger investieren könnten. Zwar nicht kurzfristig, da mit Blick auf die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen in Frankreich die Lage bis Mai instabil bleibt und die Angst vor einem Euro-Austritt Frankreichs umgeht. Aber langfristig würden höhere Euro-Anlagen Sinn machen, ist der Experte überzeugt.

Die Positionierung lässt sich nicht von heute auf morgen ändern.
Autor: Markus Schmieder Ökonom, Wellershoff & Partners

«Die übertriebene Vorsicht der Pensionskassen bezüglich Euro-Anlagen, die sich in den letzten Jahren zugespitzt hat, könnte sich nach den französischen Wahlen rächen.» Denn eine solche Positionierung lasse sich nicht von heute auf morgen ändern.

Wachstum seit 16 Quartalen in der Eurozone

Nach seinen Worten beachten die Pensionskassen wie auch andere Investoren zu wenig, wie gut sich die Wirtschaft in der Eurozone entwickelt hat: «Die europäische Konjunktur ist seit 16 Quartalen ununterbrochen gewachsen.» Pro Kopf der Bevölkerung sei das Wachstum sogar kräftiger als in den USA. Die Aussichten seien günstig.

Sollte nach den Wahlen in Frankreich das Vertrauen in den Euro und die Euro-Konjunktur zurückkehren, dürfte auch der Euro zum Franken deutlich erstarken und damit der Wert von Euro-Anlagen steigen. So sehen es die Ökonomen von Wellershoff & Partners. Und dann könnten viele Pensionskassen bereuen, nur einen kleinen Teil der Vorsorgegelder in Euro angelegt zu haben.

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