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WM in Russland Wandern die Spiele ins Internet ab?

Übertragungsrechte sind teurer geworden. So teuer, dass öffentlich-rechtliche Sender bald nicht mehr mithalten können.

2,4 Milliarden Dollar nimmt der Weltfussballverband Fifa bei der diesjährigen Fussball-WM in Russland mit Ausstrahlungsrechten weltweit ein. Fast zwanzigmal mehr als noch vor zwei Jahrzehnten bei der WM in Frankreich.

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Preisobergrenze bei TV-Rechten ist erreicht
aus HeuteMorgen vom 02.06.2018. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 10 Minuten.

Fernsehrechte sind also massiv teurer geworden. So teuer, dass öffentlich-rechtliche Sender wie die SRG für die Ausstrahlung in ihrem jeweiligen Land bald nicht mehr mitbieten können. Das sagt Berthold Heil. Als Inhaber der österreichischen Beratungsfirma Convergent Media Consulting kennt er sich mit der Sportvermarktung aus: «Insbesondere in Europa scheinen die Bewerber momentan an einer Preisobergrenze angelangt zu sein.»

World Cup Stadion in Kaliningrad
Legende: Das grosse Geschäft mit der WM: Übertragungsrechte werden immer unbezahlbarer. Keystone

Dies bestätigt auch Roland Mägerle, Sportchef der SRG. Die finanziellen Mittel seien begrenzt. Es sei deshalb möglich, dass die SRG ab 2026 nur noch einen Teil der WM-Spiele zeigen könne. Dazu gehörten sicher die Spiele der Schweizer Nationalmannschaft, denn diese müssen sowieso im Free-TV gezeigt werden.

Ausweichmöglichkeit Streamingplattform

«Auch Finalspiele sind für ein breites Publikum gedacht», sagt Mägerle. «Bei 80 Spielen könnte ein Modell so aussehen, dass nur noch ein Teil der Spiele im Free-TV zu sehen sein wird.» Die übrigen Spiele würden anders vermarktet.

Zum Beispiel direkt im Internet über neue Anbieter, erklärt Hans Willy Brokes, Geschäftsführer der europäischen Sponsoringbörse. «Während früher öffentlich-rechtliche Sender als einzige die breite Bevölkerung erreichten, können das Streamingplattformen heutzutage genauso gut. Da ist es logisch, dass sich neue Kanäle bilden werden, auf denen man WM-Spiele sehen wird.»

Die Zuschauer würden also auch in Zukunft die Spiele irgendwo gratis sehen können – finanziert durch Werbung, aber nicht mehr wie gewohnt im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, so Brokes.

Fifa lässt sich nicht in Karten blicken

Und was sagt die Fifa dazu, die ja mit den Ausstrahlungsrechten möglichst viel Geld verdienen will? Sie gibt sich bedeckt: Auf Anfrage schreibt sie, sehr allgemein: Die Einnahmen würden sicher eine Rolle spielen, aber es gehe auch darum, dass möglichst viele Leute die Spiele sehen könnten.

Der Weltfussballverband hat es also in der Hand. Entscheidet er sich für mehr Einnahmen, werden wohl ab der WM 2026 nicht mehr alle Spiele im öffentlich-rechtlichen Fernsehen zu sehen sein.

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