Immer wieder hat der grosse türkische Autor Yasar Kemal das Land, die Landschaft, die Menschen und ihr Schicksal beschrieben. Manches war autobiografisch geprägt. Kemal, selbst kurdischer Abstammung, wuchs in armen ländlichen Verhältnissen in Ost-Anatolien auf.
Im Alter von 5 Jahren musste er mitansehen, wie sein Vater umgebracht wurde ein Ereignis, das ihn traumatisierte und ihm wortwörtlich die Sprache raubte. Als Schriftsteller schuf er eine Symbiose aus der türkischen Erzähltradition und einer zeitgenösssichen Romanform. Er scheute sich nicht, in seinen Roman an den Völkermord der Armenier zu erinnern und das Militär während des Krieges gegen die Kurden zu kritiseren.
Heinrich Vogler spricht mit Yusuf Yesilöz über den mutigen Autor, den man immer auch den «türkischen Homer» genannt hat.