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Parteiencheck: CVP Live-Chat mit Pirmin Bischof

Der Solothurner CVP-Ständerat, Mitglied des Parteipräsidiums, hat Ihre Fragen beantwortet.

Wähleranteil halten: So lautet das bescheidene Ziel der CVP für den Herbst – nach jahrelangem Abwärtstrend national wie auch in Kantonen. Hoffnung setzt die CVP auf ihre Erfolge: eine schwungvoll gestartete Verteidigungsministerin Viola Amherd. Und auf ihren Sieg vor Bundesgericht, das aufgrund einer CVP-Klage erstmals überhaupt eine Abstimmung annullierte: jene über die CVP-Initiative gegen die Heiratsstrafe.

«Wir halten die Schweiz zusammen», lautet der Slogan der Partei im Wahljahr – als quasi letzte konstruktive Kraft verkaufen Parteiexponenten wie Präsidiums-Mitglied Pirmin Bischof ihre Partei. Doch reicht das aus, um Wählerinnen und Wähler zurückzugewinnen?

Antworten im Parteiencheck auf Radio SRF1 und SRF4 sowie hier im 30-minütigen Live-Chat

Chat-Protokoll

Heinz Meier, Zürich: Wie bringen Sie das C (für «christlich») in ihrem Parteinamen mit der Leitung des Militärdepartements unter einen Hut? Das Gebot lautet «Du sollst nicht töten!»

Pirmin Bischof: Selbstverteidigung ist durchaus christlich und notwendig. Alle Länder haben eine Armee, entweder die eigene oder eine fremde.

Jürg Bauer, Baden: Auf Ihrer Website steht unter Klima & Umwelt: «Wir wollen eine Schweiz, die innovativ und respektvoll wächst.» Ist nicht gerade Wachstum das eigentliche Problem? Wäre es nicht sinnvoller, das Wachstum zu begrenzen und - halt auf Kosten eines gewissen Wohlstands - die Wirtschaft gesundzuschrumpfen? Und zB auch den übermässigen Lastwagentransit-Verkehr konsequent zu reduzieren?

Pirmin Bischof: Wohlstand ist ganz ohne Wachstum nicht zu haben. Das Wachstum muss aber nachhaltig sein. Das System, das unsere Eltern und Grosseltern geschaffen haben, hat eine wohlhabende und soziale Schweiz erst ermöglicht. Dies verteidige ich aus Überzeugung!

Alex Jahn, Bern: Lieber Herr Bischof, rein parteipolitisch ist mir Ihre Partei nicht allzu fremd, jedoch habe ich mit dem «C» in ihrem Parteinamen in Zeiten der Gewaltentrennung so meine Probleme. Gab es noch nie Diskussionen, den Parteinamen eventuell zu ändern?

Pirmin Bischof: Ob in der Kindererziehung oder der Politik: Ein Wertefundament ist existentiell. Die christlich-humanistische Weltsicht hat sich meines Erachtens für die Menschen weit besser bewährt als archaische, frauenfeindliche und autoritäre Systeme. Deshalb: Das «C» muss bleiben!

David Adair, 8134 Adliswil: Sind Sie in einem oder mehreren Verwaltungsrat und wenn ja bei welchen Firmen?

Pirmin Bischof: Ich bin im VR einer Seilbahn, eines Liftbauunternehmens, eines Kernkraftwerks und einer Parkhausunternehmung. Die Liste ist publik und auf dem Internet.

S. B., B.: Was ist eigentlich aus der Energiewende geworden?

Pirmin Bischof: Sie kommt voran! In der Herbstsession behandelt der Ständerat beispielsweise das CO2-Gesetz. Die Kunst wird sein, Nachhaltigkeit und gleichzeitig eine sichere Energieversorgung für unser Land sicherzustellen. Visionen und Illusionen lösen noch keine Probleme. Dafür muss man sich die nötige Zeit nehmen.

Peter Müller, 8636 Wald: Warum verschweigen Sie, dass die Mehrheit der Ehepaare gar nicht von der Plafonierung der AHV-Renten betroffen sind, weil ihre Rente weit von der Maximalrente entfernt ist? Klar, dass Sie sich das bei Ihrem Gehalt nicht vorstellen können.

Pirmin Bischof: Störend ist die Ungleichbehandlung an sich. Warum wird die Rente eines Ehepaars auf 150% limitiert, eines Konkubinatspaars aber auf 200%?

Angela Spirgi, Balsthal: Guten Tag Herr Bischof sie setzen sich sehr für eine «Doppelrente» für Verheiratete ein. Wie und wer soll das bitte bezahlen? Finden Sie das gegenüber alleinstehenden, welche ja dieselben Grundkosten betr. Wohnung, Heizungskosten überhaupt Lebenskosten haben gerecht? Oder schafft das nicht gerade wieder eine 2.Klasse Lebenssituation? , welche Sie ja vehement bestreiten. Danke für die Antwort

Pirmin Bischof: Die CVP setzt sich gegen die Diskriminierung der Verheirateten gegenüber unverheirateten Paaren ein. Der Vergleich einer Familie mit einem Alleinstehenden ist komplexer. Immerhin: Warum erhält der Alleinstehende (oder unverheiratet Zusammenlebende) eine AHV-Rente von 100%, das Ehepaar zusammen aber nur 150%, also je 75%?

Hans Ott, 8542 Wiesendangen: Sehr geehrter Herr Bischoff, Die Energiepolitik betreffend wird leider viel zu wenig bis überhaupt nie darauf hingewiesen, dass die wichtigste Massnahme das Einsparen von Energie ist! Einsparen und Verzicht ist unter Politikern (die gerne wiedergewählt werden wollen) offenbar ein Tabu – nur diesen Hund nicht aufscheuchen! Dabei gibt es einen ganzen Strauss von Möglichkeiten, den Bürgern und Bürgerinnen diese als grossartige, zukunftsträchtige und hoffnungsvolle Tugend nahezubringen. MfG

Pirmin Bischof: Sie haben absolut recht, Herr Ott! Ohne Energiesparen schaffen wir die Energiewende nicht, oder dann nur mit Gaskraftwerken oder Import von schmutzigem deutschem Kohlestrom. Deshalb setzt die Gesetzgebung stark auf Anreize, Energie zu sparen.

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