Auch wer nicht nach Estavayer ans Eidgenössische reist, ist beim Schwing- und Älplerfest hautnah dabei. Die Livesendung am Samstagvormittag und «Potzmusig» am Nachmittag liefern die Feststimmung frei Haus. Das Publikum vor Ort kommt dabei ebenso zu Wort wie prominente Persönlichkeiten. Wir lassen den Tag Revue passieren.
Rückblick in Bild und Ton
1. «Kurze Nächte gehören zu einem Schwingfest»
Morgens um 07.00 Uhr ist die Welt in Estavayer mehr als in Ordnung. Christian Salzmann schwärmt vom herrlichen Wetter und staunt über die vielen Besucher, die fürs Eidgenössische angereist sind. Ihm zur Seite stehen Sämi Studer und Beat Tschümperlin, die nach der gestrigen Livesendung «Zoogä-n-am Boogä» eine kurze Nacht hinter sich haben.2. «Petrus ist ein Schwinger»
«Petrus ist ein Schwinger» bestätigt auch Beat Tschümperlin mit Blick auf das herrliche Wetter in Estavayer. Ausserdem zitiert er Paul Vogel, Obmann des Eidgenössischen Schwingerverbands, der das gute Wetter gestern als einen von drei Erfolgsfaktoren bezeichnete. Die heissen Temperaturen könnten möglicherweise dazu führen, dass am zweiten Wettkampftag die Jüngeren gegenüber den Routiniers etwas im Vorteil sind.3. «Der Sieg muss in die Ostschweiz»
Als Tochter des legendären Schwingerkönigs Karl Meli ist Irene Bodenmann-Meli dem Schwingsport von Kindsbeinen an verbunden. Doch erst im «zarten» Alter von 35 habe sie als Aktive mit Schwingen begonnen. Vermutlich erst so spät, weil ihr Umfeld nichts vom Frauenschwingen gehalten habe.4. Alphornklänge in der Schwingarena
Grosser Moment für Armin Zollet und seine Alphorngruppe «übere Schûffenesee». Um 10.00 Uhr tritt er mit seiner Formation in der Schwingarena vor 52'000 Zuschauerinnen und Zuschauern auf. Er sei schon etwas kribbelig. Die Kulisse sei einfach gigantisch. Interessant und imposant sei auch die gestrige Eröffnung gewesen, bei der er 100 Alphornbläser dirigierte.5. «Fürs Eidgenössische habe ich extra frei bekommen»
Die junge Livia Wälti geniesst seit gestern die Stimmung am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest. In Giswil aufgewachsen schlägt ihr Herz vor allem für die Obwaldner Schwinger, insbesondere für den Giswiler Benji von Ah, der aber am Eidgenössischen leider verletzungsbedingt passen muss.6. «Ich wachse an der Aufgabe als frewilliger Helfer»
«bosseur» steht auf dem T-Shirt von Yves Senn. Das bedeutet so viel wie «Chrampfer». Denn Yves Senn ist einer von 4000 Helferinnen und Helfern am Eidgenössischen Schwing- und Älplferfest. Am Infopoint wird er mit allerlei Fragen bombardiert. «Am häufigsten werde ich gefragt, wo man Zigaretten kaufen kann», meint er. Er sei aber auch schon gebeten worden, eine Freundin in der Arena auszurufen.7. Die Patin von Siegermuni «Mazot de Cremo»
Christine Bulliard-Marbach hatte schon viele politische Ämter inne. Doch an diesem Wochenende ist die Freiburger Nationalrätin in einer besonderen Funktion am Eidgenössischen unterwegs. Sie ist die Gotte vom dreijährigen Siegermuni «Mazot de Cremo», bei dessen Taufe sie als Patin natürlich anwesend war.8. «Bratkäse ist vor allem in der Nacht begehrt»
Wer Lust auf Käseschnitte oder Bratkäse hat, ist beim Stand der Familie Gisler genau an der richtigen Adresse. Die Sennerei Grund aus Altdorf ist mittlerweile bereits zum siebten Mal an einem Eidgenössischen auf dem Platz präsent. Sämi Gisler schätzt den Kontakt zu den Kunden, der sich während dem Fest ergibt. Bedenken hat er keine, dass wegen der grossen Hitze der Appetit auf Käse vergehen könnte: «Unsere Kunden essen dafür in der Nacht mehr.»9. Steinstossen: Hobby und Trainingsausgleich
Im Winter saust er mit seinem Bob im rasanten Tempo die Bahn hinunter, jetzt im Sommer stösst er schwergewichtige Steine: Für Bobfahrer Beat Hefti ist Steinstossen ein guter Ausgleich zu seinem üblichen Training. Relativ spät hat Martin Jakober mit Steinstossen begonnen, relativ früh ist der Wettkampf mit dem Unspunnenstein für ihn in Estavayer zu Ende gegangen.10. «Die Schnitzel waren gestern ausverkauft»
«Grosse Mengen machen mir keine Angst», meint Sacha Lahr. Er ist Küchenchef im Festzelt Schwägalp, das 2500 Gästen Platz bietet. Trotz Sommerhitze sind die Gäste hungrig: «Gestern abend hatten wir bereits um 19.00 Uhr keine Schnitzel mehr», so Lahr. Als Küchenchef steht der gebürtige Luxemburger an verschiedenen Sportanlässen im Einsatz. Vom Schwingen weiss er nur so viel: «Da sind jeweils zwei Männer, die sich an den Hosen packen.»11. Vom bisherigen Erfolg überwältigt
Als Direktorin vom Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest ist Isabelle Emmenegger mehr als zufrieden. Vor allem das grosse Publikumsinteresse sprenge die Erwartungen aller Verantwortlicher. Auf die Frage, weshalb sie als Juristin diesen Direktionsposten übernommen habe, meint die gebürtige Entlebucherin: «Man muss ein wenig verrückt sein.»12. Der Gabentempel ist prall gefüllt und klar strukturiert
Der Gabentempel am Eidgenössischen hält, was die Bezeichnung verspricht. Hier liegen Preise im Gesamtwert von rund einer Million Franken für alle Teilnehmenden bereit. Über die Preise weiss niemand besser Bescheid als Brigitte Lüthi, die das Sekratariat vom Gabentempel führt. Könnte sie selber einen Preis aussuchen, würde sie sich für die Miniaturausgabe einer kleinen Alphütte entscheiden.