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True Life Basejumper: «Wenn ich sterbe, dann bei etwas, das ich liebe»

Während die meisten Hobbys wie Fussball oder Musik nachgehen, hat Florian seine Leidenschaft im Basejumpen gefunden. Bei «True Life» nimmt dich der 30-Jährige mit an den Abgrund und erklärt, warum er keineswegs Angst vor dem Tod hat – auch wenn das Risiko beim Basejumpen immer mit dabei ist.

«Eis, zwöi, drüü» – und weg ist Florian. Hunderte Meter unter ihm ist das ‹Tal des Todes›, hinter ihm eine steile Felswand. Was für viele von uns unvorstellbar und gefährlich ist, ist für den 30-Jährigen seit drei Jahren die grösste Passion: das Basejumpen im Tracksuit. «Es ist etwas unglaublich Faszinierendes und Schönes. Das kannst du dir gar nicht vorstellen», schwärmt er.

Tracksuiten vs. Wingsuiten

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Was Florian macht, nennt sich Tracksuiten. Das sieht zwar ähnlich aus wie Wingsuiten, ist aber nicht dasselbe.

Beim Tracksuiten steckst du zwar in einem Anzug, deine Hände und Arme sind aber frei.

Beim Wingsuiten ist der ganze Körper im Anzug. Dieser verzeiht weniger Fehler und ist schwieriger zu fliegen als der Tracksuit. Das Wingsuiten ist also quasi die «Königsdisziplin des Basejumpen».

Bis sich Florian diese zutraut, brauche er noch einige Jahre an Übung: «Ich bin noch lange nicht soweit.»

Für Florian ist sein Hobby auch nicht extrem: «Ich vergleiche mich mit Leuten, die extrem sind – im Gegensatz zu denen bin ich es nicht.» Und schliesslich sei es doch cooler, Dinge zu tun, die nicht unbedingt der Norm entsprechen. «Wenn man an seine Grenzen kommt, sich selber herausfordert und aus der eigenen Komfortzone ausbricht, wird das Leben lebendiger.»

«True Life»

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Menschen und ihre Geschichten: Das steht im Fokus von «True Life». Egal ob Tänzerin, Autist oder Jägerin – sie alle gewähren dir einen Einblick in ihren Alltag und in ihr Leben.

Jugendfreund Mäse, der zum ersten Mal bei einem Absprung dabei ist, sieht das etwas anders, auch wenn er weiss, wie viel das Basejumpen Florian gebracht hat: «Man hat Angst, dass er nicht mehr zurückkommt.»

Lieber glücklich sterben als unglücklich leben

Florian jedoch lässt sich seine Passion nicht wegnehmen. Er wolle lieber glücklich sein, als jemand anderes glücklich zu machen, es aber selbst nicht zu sein. «Wenn ich mit dem Basejumpen aufhören würde, nur damit meine Mutter besser schlafen oder meine Freundin zufriedener etwas trinken gehen könnte, wäre das ein schlechter Deal.»

Er lebe sein Leben mit einer unfassbaren Freude, gibt aber zu: «Es gibt das Risiko, dass man beim Basejumpen stirbt.» und fügt an: «Leute sterben, komm klar!» Für Florian sprechen wir in unserer Gesellschaft viel zu wenig über den Tod, schliesslich werde jeder sterben. Mit dem Basejumpen zwinge er sein Umfeld quasi, sich mit dem Tod auseinander zu setzen. «Vielleicht sehen sie dann das Leben etwas anders, etwas lockerer.» Wenn es Zeit sei, sei's halt Zeit : «Wenn's passiert, sterbe ich wenigstens bei etwas, das ich liebe und das mir die grösste Freiheit und Lebensfreude gibt, die ich je hatte.»

Florian bei «True Talk»

Basejumper sind lebensmüde. Sie sind Adrenalinjunkies. Und sie lechzen nach Aufmerksamkeit und Fame. Ob diese Vorurteile stimmen? Bei «True Talk» klärt der Basejumper auf.

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