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Tagebuch Siebter Eintrag: Nachtschicht

Bei der Arbeit geschah zunächst nichts Besonderes. Ich musste nach dem Znüni das Büro putzen. Irgendwann später kam dann aber doch noch etwas Spezielles. Der Oberweber kam vom Büro und wir mussten uns vor dem Pult versammeln.

Er sagte uns in verzeihendem Ton, dass wir heute, leider, eine Nachtschicht einlegen müssen. Die Stimmung sank auf den Nullpunkt. Es wurde, so war mir, richtig frostig im Raum. Es gab eine kleine Diskussion warum und wieso man jetzt eine Nachtschicht machen muss. Zu dieser Diskussion trug ich nichts bei, denn ich war einfach nur wütend. Zwar stellte sich beim Gespräch heraus, dass ich nicht bei den unfreiwilligen Überstunden mitmachen müsse, was aber keineswegs zu einer besseren Stimmung meinerseits führte. Ich war wütend. Die Wut, die ich in mir hatte, brauchte eine Weile, bevor sie verflogen war. Dann aber war ich wieder ganz der alte Merlin. Der, der Lieder summte/pfiff.

Als wir das Ganze mit Fabio besprachen kam die Wut wieder schleichend und auch ein Unterton Frust schwang mit. Frust der daher kam, dass mir klar wurde, wie viele wunderbare Tage ich verpasste. Und welch ödes Leben damals verbracht wurde. Ein Leben, das wir ironischerweise noch «Belle» nennen.

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