Sechs Betten gibt es auf der Intensivstation für Brandverletzte am Unispital Zürich – und sie sind fast immer belegt. Starkstromunfälle, Unglücke beim Grillieren mit Brandbeschleuniger oder Unfälle mit trockenen Weihnachtsbäumen, die Feuer gefangen haben, sind leider an der Tagesordnung.
Erwachsene, die eine sehr schwere Verbrennung erlitten haben, werden in eines der Zentren für Brandverletzte verlegt. Neben Zürich gibt es in der Schweiz nur in Lausanne ein entsprechendes Zentrum.
Unerträgliche Schmerzen
«Die Behandlung von schwer brandverletzten Patienten ist sehr personalintensiv. Auch der Materialverbrauch, unter anderem für die regelmässigen Verbandswechsel, ist enorm«, sagt Jan Plock, der Leiter des Zentrums für Brandverletzte. «Die Traumatisierung der Patienten geschieht nicht nur durch den Unfall, sondern auch durch die Schmerzen, die sie danach über Wochen und Monate ertragen müssen. Wir versuchen, die Schmerzen mit Medikamenten so gut wie möglich auszuschalten.»
Schwierige ethische Fragen
Die Arbeit auf der Intensivstation ist für die Ärzte und Pflegenden sehr speziell. Die Patientinnen und Patienten schweben zwischen Leben und Tod und verbringen zum Teil mehrere Monate auf der Abteilung. Manche erholen sich nicht mehr und sterben.
Die Mitarbeiter sind mit schwierigen ethischen Fragen konfrontiert. Immer wieder stehen sie vor der Entscheidung, welche lebensverlängernden Massnahmen im Einzelfall sinnvoll sind. Dazu kommt der intensive Austausch mit den Angehörigen, die von Kummer und Sorgen geplagt werden.
Wichtiger Austausch im Team
Pflegeexpertin Christine Rosch, die auf der Intensivstation für Brandverletzte arbeitet, sagt: «Diese Arbeit ist für uns sehr belastend. Wir müssen Schlimmes sehen und auch anfassen. Mal gelingt es mir besser, damit umzugehen, mal schlechter.» Für Christine Rosch ist der Austausch mit dem Team wichtig, um die belastenden Elemente ihrer Arbeit nicht mit nach Hause zu nehmen.