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Kathrin Winzenrieds Interview-Tipps
Tipp 1: Immer nachfragen
Oft versuchen Interview-Partner, sich mit einer allgemeinen Antwort um präzise Aussagen zu drücken – besonders bei kritischen Fragen. Eine präzise Antworten erhält man in solchen Fällen am besten mit Anschlussfragen wie «Warum?» oder «Was wollen sie damit genau sagen?». Das sind sogenannte offene Fragen. Nützlich ist es immer, konkrete Beispiele zu verlangen.
Tipp 2: Offene Fragen
Fragen, auf die man mit «Ja» oder «Nein» antworten kann, sind meist nicht sehr interessant. Mit diesen geschlossenen Fragen kann sich kein richtiges Gespräch entwickeln. Offene Fragen hingegen lassen Raum für den Austausch.
Tipp 3: Zu lange Antworten unterbrechen
Wenn jemand einfach nicht aufhören will zu sprechen, muss der Interviewer sein Gegenüber unterbrechen. Um dann höflich um eine kurze und prägnante Antwort zu bitten.
Tipp 4: Die Rollenverteilung klarstellen
Oft versuchen Interview-Partner einer Frage auszuweichen, indem sie eine Gegenfrage stellen. Besonders bei kritischen Fragen kommt das vor. In diesem Fall gilt es, die Rollen im Gespräch klarzustellen: Der Interviewer stellt die Fragen, und der Gefragte antwortet.
Tipp 5: Gut informiert sein
Nur wer gut informiert ist, kann über ein Thema diskutieren. Deshalb ist es wichtig, sich über das Interview-Thema oder den Gast genau zu informieren. Dann kann man auf Antworten gekonnt reagieren und seine Argumente mit Beispielen unterstreichen.
Tipp 6: «Warum?» – die wichtigste aller Fragen
Die Absicht jedes Interviews ist es, ein Thema besser zu verstehen. Darum ist die Frage nach dem «Warum?» die wichtigste. Verweigert der Interview-Partner die Antwort, hilft oft die Frage: «Warum wollen Sie zu diesem Thema nichts sagen?».
Tipp 7: Bei Unklarheiten nachfragen
Wer eine Antwort nicht versteht, muss nachhaken und um Erklärung bitten. Das ist für die Weiterführung des Gesprächs nötig, und erleichtert es dem Zuschauer, zu folgen.
Tipp 8: Keine Suggestivfragen
Es ist wichtig, immer offene Fragen zu stellen. Die gefragte Person hat dann die Möglichkeit, ihre Meinung zum Ausdruck zu bringen und zu erklären.
Kathrin Winzenried: Weniger Themen, dafür mehr Fragen
Um für den Bundesplatz gerüstet zu sein, reisen zwei Klassen aus Lausanne und Delémont den weiten Weg ins Fernsehstudio Zürich-Leutschenbach an. Zusammen mit der «Kassensturz»-Moderatorin Kathrin Winzenried üben sie, wie man ergiebige Interviews führt.