Der Heilige Antonius von Padua ist ein Allheilmittel. Ihm und der ganzen, unüberschaubaren Vielzahl an katholischen Heiligen wird am 1. November, an Allerheiligen, gedacht.
Nothelfer und Schutzheilige gegen die Ohnmacht
In früheren Epochen standen die Menschen den Fährnissen des Lebens unendlich viel machtloser gegenüber als wir Heutigen. Gegen Krankheiten und Unwetter half wenig. Zwar konnten die überirdischen Nothelfer und Schutzheiligen Hunger, Krankheit und Tod auch nicht zuverlässig bannen. Einen Heiligen anzurufen half aber wenigstens, das irdische Elend erträglicher zu machen und etwas Hoffnung zu geben. Das sagt der Germanist und Schriftsteller Peter von Matt im Gespräch über Heilige und ihre soziale und psychologische Funktion. Ausserdem prägten die Heerscharen an Heiligen die gesamte christlich-abendländische Kultur und die Künste, die Malerei ebenso wie die Musik. Heiligenlegenden definierten den kollektiven Geschichtenschatz und bestimmte Erzählmuster. Heilige bevölkern die Namen der Menschen, der Orte und der Landschaften. Und natürlich sind Heilige auch in der Sprache höchst präsent, Heilandsack!
In der Schnabelweid skizziert Peter von Matt das Wesen und Wirken von Heiligen im traditionellen katholischen Alltag, auf dem Hintergrund seiner Kindheit im Stans der 40er Jahre. Mundartredaktor Markus Gasser geht den Begriffen «heil», «heilen» und «Heilig» auf den Grund. Ausserdem sucht er die Spuren von Heiligen in der Sprache und im Namenschatz.