Fredy Weber hat ein paar der gedrehten Szene auf seinem Tonband mitgeschnitten. Eine dieser Szenen ist im «Sinerzyt» zu hören. In den Drehpausen hat sich der Reporter mit den Schauspielerinnen und Schauspielern unterhalten. Unter anderem auch mit Heinrich Gretler, der den Alpöhi gespielt hat. Von ihm hat er erfahren, dass ihn diese Rolle auch im richtigen Leben begleitet hat. Vor allem die Kinder haben in ihm einfach nur den «Grossvater» gesehen.
Heinrich Gretler (1897-1977)
Heinrich Gretler wurde am 1. Oktober 1897 in Zürich-Hottingen geboren. Er besuchte das Lehrerseminar in Küsnacht. Später liess er sich von Josef Danegger im Schauspiel unterrichten. Es folgten erste Rollen als Sänger in Opern und Operetten an der Pfauenbühne Zürich.
Von 1929 bis 1932 spielte Heinrich Gretler in Berlin bei Max Reinhardt am Deutschen Theater, bei Erwin Piscator im Theater am Schiffbauerdamm sowie im Kabarett Tingeltangel. Zusammen mit Bertolt Brecht ging er auf eine Theatertournee, die ihn nach Frankreich und England führte. Nach der national-sozialistischen Machtergreifung kehrte Heinrich Gretler in die Schweiz zurück und wurde 1935 Mitglied des Cabarets Cornichon.
Der störrische Bergler
Im Lauf seiner Schauspiel-Karriere hat Heinrich Gretler unzählige Filmrollen gespielt. In deutschen und österreichischen Heimatfilmen häufig die Rolle eines verstockten, störrischen Bauern und Berglers. Die Rolle des Alpöhi in den Heidi-Filmen war nur eine von vielen dieser Art. Ihn auf diese Rollen zu reduzieren, wäre aber falsch. Denn Heinrich Gretlers Können war wesentlich vielschichtiger. Deshalb wurde er 1962 auch mit dem Hans-Reinhart-Ring ausgezeichnet.
Seine letzte Rolle am Schauspielhaus spielte Heinrich Gretler in der Saison 1973/74 in Joao Bethencourts «Der Tag, an dem der Papst gekidnappt wurde». Gretler starb am 30.September 1977, einen Tag vor seinem 80. Geburtstag.
