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Wochenthema Typologie des Schrebergarten-Besitzers

Eine nicht ganz ernst gemeinte Charakterstudie unserer liebsten Hobbygärtner.

Typ 1) Der Hippie/Urban-Farmer

Am liebsten würde er weit draussen in der Natur wohnen. Doch leider befindet sich die Forschungsanstalt für Biologie in Stadtnähe. Deshalb hat sich der Hippie-Farmer im Schrebergarten eingerichtet und versucht, mit minimal-invasiven Eingriffen ein möglichst authentisches Naturerlebnis zu kreieren. Flora und Fauna geniessen bei ihm komplette Freiheit. Was mitunter dazu führt, dass die Ernte verschwindend klein, der Wildwuchs aber gross ist.

Haltung: verträgt sich relativ schlecht mit Typ 2 und 5. Wir empfehlen eine Randparzelle, am besten in Waldnähe.

Typ 2) Die Perfektionistin

Sie hat die schönsten Rosen. Die längsten Bohnen. Die grössten Kartoffeln. Die Perfektionistin ist der Albtraum des durchschnittlichen Schrebergarten-Besitzers. Gegen ihre Ernte ist einfach kein Kraut gewachsen. Wo andere einen grünen Daumen besitzen, entspricht sie einem Familienmitglied der Shrecks: grüner geht nimmer. Die Perfektionistin leidet mitunter an Zeitmangel, denn auch ihre Balkon-Geranien schreien nach Aufmerksamkeit.

Haltung: hat Mühe mit dem Wildwuchs von Typ 1. Sie verträgt sich aber erstaunlich gut mit Typ 3 und 4 (meist Ehegatten) und Typ 5, von dem sie heimlich das Schneckenmittel klaut.

Typ 3) Der Sportfan

Tore sind ihm wichtiger als Erträge. Im Abseits landet bei ihm höchstens die Schaufel. Weit wichtiger als Rasenmäher und Harke ist der Stromanschluss. Denn ohne Fernsehempfang wagt sich Typ 3 nicht in die Nähe eines Beetes. Sein sportlicher Ehrgeiz beschränkt sich allerdings in der Regel auf das Hissen der eigenen Landesfahne.

Haltung: Der Sportler besitzt vorzugsweise einen Garten in Nähe von Typ 4. Dann muss er nicht selber kochen.

Typ 4) Der Kampfgrilleur

Sein Spezialgebiet ist nicht das Beet, sondern der Grill. Er träumt davon, dass man Fleisch sähen und ernten kann. Solange das nicht geht, konzentriert er sich auf die Gartenkräuter. Ihm macht punkto Marinaden keiner was vor. Leider ist Typ 4 trotz grosszügiger Wurst-Spenden nicht sehr beliebt – man kann ihn schlecht riechen.

Haltung: Typ 4 verträgt sich eigentlich mit allen Schrebergarten-Typen. Anders herum wird er eher schlecht vertragen.

Typ 5) Der Chemiker

Vor ihm ist keine Schnecke sicher. Und eine Laus schon gar nicht. Der Chemiker ist der Schrecken jedes Hippie-Gärtners. Pestizide, Gift und Dünger sind seine Drogen. Mit ihnen bewaffnet stürzt er sich ins Gartenabenteuer und rottet sämtliche unerwünschten Nebenerscheinungen aus. Das macht seine Erträge gross, aber ungeniessbar.

Haltung: Sollte sich Ihr Schrebergarten zwischen Typ 4 und 5 befinden, empfehlen wir eine Gasmaske zu tragen. Sie sollen Ihren Garten nächstes Jahr ja auch noch geniessen können.

Typ 6) Der Bünzli

Seine Gartenzwerg-Sammlung sprengt jegliche Vorstellungskraft. Am 1. August gleicht seine Parzelle dem Festgelände des Rütlis. Die gehäkelten Gartenhüsli-Vorhänge sind sein ganzer Stolz. Der Bünzli ist der Prototyp des perfekten Schrebergarten-Besitzers. Er sieht sich denn auch als Hüter der gepflegten Beet-Ordnung. Wenn mal wieder ein Streit vom Gartenzaun bricht, ist er zur Stelle. Das macht ihn nicht unbedingt beliebt, aber nützlich.

Haltung: Der Bünzli ist ein friedfertiger Genosse und verträgt sich in der Regel mit Typ 1-5. Besonders gerne meckert er gemeinsam mit Typ 2 über die restlichen Schrebergarten-Besitzer.

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