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National League Schnyder: «Der EVZ ist inzwischen breiter aufgestellt»

Der EV Zug spielt starke Playoffs und hat gegen den grossen Favoriten Bern reelle Chancen auf den Final-Einzug. Vor dem wichtigen fünften Spiel spricht EVZ-Stürmer Fabian Schnyder über die Taktik in Bern und seine Rolle als Captain der Mannschaft.

Fabian Schnyder, der EVZ hat seine beiden Heimspiele gegen Bern 8:2 und 5:2 gewonnen. War es so einfach, wie es die Resultate ausdrücken?

Schnyder: Nein, definitiv nicht. Die Resultate täuschen, die Spiele waren hart umkämpft. Im ersten Spiel hätte Bern mit einem Penalty in Führung gehen können und kam nach dem 0:4-Rückstand noch heran. Auch im zweiten Heimspiel gab es Phasen, in denen Bern drücken konnte. Unter dem Strich waren unsere Siege verdient, von den Resultaten sollten wir uns aber nicht blenden lassen.

Trotzdem wirkt Bern auswärts seltsam gehemmt. Nehmen Sie einen Unterschied wahr, ob der SCB zuhause oder auswärts antritt?

Ja, aber diesen Unterschied spüre ich auch beim EVZ. Wir haben zwei tolle Heimspiele gezeigt, konnten dem Gegner unser Spiel aufzwingen. In Bern spielten wir eher abwartend. Dem SCB reicht es, die Heimspiele zu gewinnen. Wir aber müssen ein Break realisieren, um die Serie zu gewinnen. Deshalb müssen wir in Bern am Donnerstag anders auftreten als im letzten Auswärtsspiel. Druckvoller, eigentlich genau so wie in den Heimspielen.

Wir waren viel zu passiv

Viel hat dem EVZ in Bern bislang ja nicht gefehlt zu einem Sieg, beide Partien gingen in die Verlängerung.

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Fabian Schnyder (27) ist der ideale Repräsentant für den EV Zug. Der Stürmer stammt aus der Zentralschweiz und spielt seit dem Juniorenalter beim EVZ. Seit dieser Saison ist er Captain der Zuger, sein Vertrag läuft bis 2018. Schnyder steht im erweiterten Aufgebot der Nationalmannschaft.

Trotzdem waren wir speziell im zweiten Auswärtsspiel zu Beginn viel zu passiv. Erst nach dem Rückstand haben wir ins Spiel gefunden und plötzlich an unsere Chance geglaubt. In der Verlängerung kamen wir in beiden Spielen unter die Räder, obwohl wir uns jeweils viel vorgenommen hatten. Das darf nicht passieren. Das beste Mittel dagegen ist: von Spielbeginn an voll bereit sein, sich vom Spielstand nicht beeinflussen lassen und das eigene Spiel 60 Minuten lang oder noch länger durchziehen.

Nach den Abgängen von Diaz, Brunner und Zetterberg in die NHL wurde der EVZ von vielen Seiten abgeschrieben. Hat die öffentliche Meinung das Teamgefüge gestärkt?

Unser Ziel zum Saisonstart war die Qualifikation für die Playoffs. Mit den Zuzügen der Lockout-Spieler wurden wir sehr viel stärker. In den Hinterköpfen der Spieler war dann immer präsent, dass uns Brunner oder Zetterberg ohnehin zum Sieg schiessen werden. Das hat die übrigen Spieler gehemmt. Nach dem Ende des Lockouts wurde jedem Spieler bewusst, dass nun er gefordert ist, dass nun er den Unterschied ausmachen muss. Dieser Lernprozess hat uns sicher stärker gemacht.

Lockout-Ende hat uns stärker gemacht

Vor zwei Jahren rockten Sie in der Linie mit Josh Holden und Damien Brunner offensiv die Liga. Nun haben Sie eine deutlich defensivere Rolle. Eine grosse Umstellung?

Es ist eine andere Rolle. Als junger Spieler in der NLA hat man defensive Aufgaben und bekommt mit der Zeit die Chance, offensiv mehr Einfluss zu nehmen. Unsere Linie war damals wirklich stark. Allerdings hing in dieser Zeit der Erfolg der Mannschaft zu sehr von dieser Linie ab. Das Ziel des EVZ war deshalb, dass die Mannschaft ausgeglichener wird. Man gewinnt keine Meisterschaft mit nur einer Linie. Inzwischen ist die Verantwortung im Team auf alle Linien verteilt. Nur so kann man in der intensiven Playoff-Zeit bestehen.

Audio
Playoffs Spiel 5
01:13 min
abspielen. Laufzeit 1 Minute 13 Sekunden.

Wie sehen Sie ihre Rolle als Captain des Teams?

Für mich war es eine Ehre, dass mich meine Teamkollegen zum Captain gewählt haben. Die zusätzliche Verantwortung auf und vor allem neben dem Eis trage ich gerne. Unter dem Strich ist das Captain-Amt ein Lernprozess. Ich denke, dass man in diese Rolle automatisch reinwächst.

... und am Schluss der Saison die Chance hat, den Pokal als Erster in die Luft zu stemmen.

(lacht) Solche Gedanken sollte man sich nicht machen. Natürlich wäre es ein schönes Gefühl, die Mannschaft in diesem Moment repräsentieren zu können. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg.

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