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Die Schweiz bietet den USA Paroli («sportaktuell» vom 10.05.14)
Aus Sport-Clip vom 10.05.2014.
abspielen. Laufzeit 5 Minuten 6 Sekunden.
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WM Eine Niederlage, die zur Initialzündung werden kann

Keine Punkte, ein dicker Hals ob zweier gravierender Fehlentscheide der Schiedsrichter – und nun der grosse Kater bei der Schweizer Eishockey-Nati? Im Gegenteil: Im Spiel gegen die USA erwachte Sean Simpsons Team aus seiner Lethargie, die Nordamerikaner gewannen allenfalls nach Punkten.

«Ich mag es, gegen Kanada und die USA zu spielen», sprach ein abgeklärter Kevin Fiala nach den 60 Minuten auf dem Minsker Eis in die Mikrofone. Zuvor war er gleich mehrfach aufgefallen - und das in unterschiedlichen Rollen: Zuerst verstrickte sich der unerschrockene 17-Jährige in ein Handgemenge mit dem amerikanischen Verteidiger-Tank Jacob Trouba, 5 Minuten später bereitete er mirakulös das 1:0 durch Denis Hollenstein (22.) vor.

Schweizer beissen, laufen - und treffen

Wieder mit Berra im Tor

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Sean Simpson setzt im dritten WM-Spiel am Montag gegen Weissrussland (ab 15:30 auf SRF zwei) wieder auf Torhüter Reto Berra. Daneben plant der Kanadier gegenüber dem USA-Spiel keine Änderungen in der Formation.

Die Szene war sinnbildlich für einen Auftritt der Schweizer Eishockeyaner, der so gar nicht an die mitunter flauen Testspiele und die «zahme» 0:5-Niederlage gegen die Russen im Auftaktspiel erinnerte. Nicht nur überwanden die Schweizer die quälende 236 Minuten währende Torlosigkeit, auch von der Mutlosigkeit, ja Lethargie der vergangenen zwei Wochen, war wenig zu spüren.

Die Nati-Cracks boten den US-Boys denn auch in ihrer Königsdisziplin, der Physis, Paroli: «Wir haben gekämpft bis zum Schluss, sind viel gelaufen, aber es sollte nicht sein», meinte etwa der «verhinderte Torschütze» Simon Moser (aberkanntes 3:3). Enttäuscht, aber keineswegs resigniert schob der Nashville-Söldner nach, dass man den eingeschlagenen Weg weitergehen müsse.

Hollenstein: «Arbeiten, und noch mehr arbeiten»

Anstatt mit den fragwürdigen Entscheiden der Unparteiischen zu hadern richteten die Schweizer den Blick nach vorne: «Es ist, wie es ist», meint etwa der Schütze des erlösenden 1:0, Denis Hollenstein, «aber die Tore geben uns Selbstvertrauen.» Fast schon mantraartig appellierte der Kloten-Rückkehrer an den Arbeitsethos seines Teams: «Wir müssen weiter arbeiten, weiter den Puck aufs Tor bringen, und noch härter arbeiten.»

Auch Headcoach Sean Simpson wusste das Gezeigte zu würdigen: «Wir haben sehr hart gespielt, auch die USA. Es war ein sehr gutes Hockey-Spiel.» Weitere wird es brauchen. Doch die Wettkampfhärte, Körpersprache und Mentalität, die Simpsons Team am gestrigen Abend gegen die USA zeigte, macht Hoffnung für die kommenden Aufgaben. Denn die Spiele gegen Gastgeber Weissrussland und Erzrivale Deutschland werden zuallererst ein Charaktertest.

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