Champions League - Atletico - Real: Eine Rivalität, die oft Grenzen überschritt

Nach dem dramatischen Final im Vorjahr treffen die Madrider Klubs heuer schon im Viertelfinal der Champions League aufeinander (Dienstag ab 20 Uhr auf SRF zwei). Auf nationaler Ebene schrieb die Rivalität schon viele Geschichten – und driftete dabei oft ins Niveaulose ab. Ein Rückblick in 10 Akten.

1. Luis Aragones († 2014)

«Das hier zählt nichts», sagte Atleticos Coach vor dem Cupfinal 1992 im Bernabeu-Stadion und zeigte dabei auf die Taktiktafel. «Es kommt nur darauf an, dass ihr besser seid. Ich habe es nämlich satt, gegen die zu verlieren. Da draussen warten 50'000, die für euch sterben würden. Ihr müsst euer Leben für sie geben.» Atletico siegte mit 2:0.

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2. Jesus Gil y Gil († 2004)

«Wir lassen uns dieses Spiel nicht klauen. Tod den Invasoren!», sagte der einstige Atletico-Präsident (1987 bis 2003) vor einem Derby im Januar 1998. Gil y Gil hasste vor allem 2 Dinge: die Justiz und Real Madrid. Sein damaliges Pendant Ramon Mendoza verglich er gar mit Ugandas Diktator Idi Amin.

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3. Raul / Hugo Sanchez

Aktuell gilt ein Gentlemen's Agreement zwischen den Klubs. Es dürfen keine Spieler direkt abgeworben werden. Das war nicht immer so. Mit Raul Gonzalez und Hugo Sanchez starteten zwei der grössten Stürmer in der Geschichte Reals ihre Karriere bei den Rot-Weissen. Atletico-Präsident Gil y Gil sagte über den Mexikaner: «Er ist für mich gestorben.»

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4. German «Mono» Burgos I

«Ich bin nicht Tito, ich reisse dir den Kopf ab!», fauchte der Argentinier Reals Ex-Coach Jose Mourinho im Dezember 2012 an. Mit Tito meinte Burgos Barcelonas Coach Vilanova, dem Mourinho in einem Clasico ungestraft ins Auge gefasst hatte. Von 2001 bis 2004 hütete der Assistent von Trainer Diego Simeone das Atletico-Tor.

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5. German «Mono» Burgos II

Burgos' Spitzname «Affe» rührte von seiner Aktivzeit, als er lange Haare trug. Der Exzentriker, der auch als Rockmusiker aktiv war, galt als Penaltyspezialist. So hielt er auch Luis Figos Elfmeter in einem Derby im Januar 2003. Der Portugiese schoss mit voller Wucht aufs Tor und traf Burgos im Gesicht. Trotz gebrochener Nase spielte dieser weiter.

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6. Javier Marias

«Was den Fussball angeht, würde ein echter ‹vikingo› immer lieber Barça als Atletico Madrid gewinnen sehen, und ein wahrer ‹colchonero› würde ebenfalls eher Barça den Sieg gönnen», schrieb der Schriftsteller und bekennende Real-Fan in seinem Buch «Alle unsere frühen Schlachten» (2000).

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7. Enrique Cerezo

«Ich hoffe, dass das Spiel für Real wie eine Oper endet. Denn in der Oper stirbt am Ende immer einer», sagte Atleticos Präsident im März 2011. Atletico verlor 1:2, was zu dieser Zeit keine Seltenheit war: Bis 2013 hielt Atleticos 14-jährige Durststrecke ohne Sieg an. Film-Produzent Cerezo muss dies wie ein Horror-Streifen vorgekommen sein.

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8. Alvaro Arbeloa vs Diego Simeone I

«Er hat Glück, dass ein Teil der Medien auf seiner Seite steht. Das vereinfacht es, Botschaften an den Mann zu bringen», sagte der Real-Verteidiger im Februar 2015. Atletico-Coach Diego Simeone fühlte sich zwar angesprochen, erwiderte aber: «Ich weiss nicht, was er meint. Aber da wir Nachbarn sind, frage ich ihn beim nächsten Hundespaziergang.»

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9. Alvaro Arbeloa vs Diego Simeone II

Arbeloa konterte: «Seine Hunde sind ziemlich viel grösser als meine und unsere Wege haben sich diese Woche noch nicht gekreuzt. Aber zum Glück habe ich kein Problem mit ihm. Falls er Eier oder Salz braucht, weiss er, wo ich wohne.» Atletico gewann das Ligaspiel 4:0.

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10. Ancelotti / Simeone

«Es ist eine Ehre für mich, gegen Simeone anzutreten, aber auch ein Problem», sagte Real-Coach Carlo Ancelotti am Tag vor dem Viertelfinal-Hinspiel. Kopfzerbrechen dürfte dem Italiener die Auswärtsbilanz in dieser Saison bereiten. 0:1, 0:2 und 0:4 verloren die «Königlichen» bei Atletico, das in dieser Spielzeit eine 11:0-CL-Heimbilanz aufweist.

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Sendebezug: Radio SRF 3, Morgenbulletin, 14.4.2015, 07:00 Uhr