Dario Zuffi, Winterthur befindet sich als Vorletzter in der Challenge League in einer schwierigen Situation, und nun kommt der Cup-Fight in Bern. Welchen Stellenwert hat diese Partie?
Dario Zuffi: Die Meisterschaft hat absolute Priorität, keine Frage. Und trotzdem fahren wir nicht mit der U21 nach Bern, sondern nehmen die Partie ernst. Wir werden versuchen, unsere kleine Chance zu packen.
YB ist hochkarätig besetzt – vor allem im Angriff mit Topskorer Guillaume Hoarau und Neuverpflichtung Roger Assalé. Wie will Winterthur bestehen?
Wir können nur als Mannschaft bestehen. Indem wir sehr gut stehen, kompakt verteidigen und YB so wenig Raum wie möglich lassen. Ob das dann reicht, werden wir sehen. Klar ist, wir brauchen einen optimalen Match und wohl auch etwas Glück, wenn es für einen Coup reichen soll.
Winterthur tritt am Mittwoch auswärts auf Kunstrasen an. Sind Sie der Meinung, dass ein unterklassiges Team auch im Viertelfinal Heimrecht geniessen sollte?
Nein. Ich finde die jetzige Regelung korrekt. Man kann nicht ständig Klubs bevorteilen – auch nicht wenn sie unterklassig sind. Ich würde es hingegen begrüssen, wenn früher sämtliche Mannschaften in einen Topf geworfen würden und das Los entscheidet. So könnte es schon in der 1. Runde zu Super-League-Duellen kommen, und das würde zusätzliche Spannung bringen.
Es ging sehr ruhig zu und her. Intern ein kleines Fest, mehr nicht.
Sie haben eine lange, erfolgreiche Vergangenheit bei Cup-Gegner YB. Welchen Bezug haben Sie heute noch zu den Young Boys?
Der Bezug ist nicht sehr gross, aber meine Zeit bei YB gehört zu meinem Leben dazu. Ich war 6 Jahre in Bern (von 1985 bis 1991; die Red.) und habe dort meine Frau kennengelernt. Zwei unserer Söhne sind dort zur Welt gekommen. Und es war eine erfolgreiche Zeit (Zuffi wurde 1986 Meister, 1987 Cupsieger und 1991 Torschützenkönig; die Red.). Ich erinnere mich gerne an meine YB-Zeit zurück.
Beim letzten YB-Titel 1987 schossen Sie beim Finalsieg gegen Servette ein Tor. Wie wurde der Cup-Gewinn damals gefeiert?
Obschon wir im Jahr zuvor den Meistertitel gewonnen hatten, kam der Triumph im Cup eher überraschend. Denn YB war damals nicht unbedingt ein Spitzenteam – unser Finalgegner Servette hingegen schon. Aber wirklich überschwänglich wurde nicht gefeiert.
Kein Corso durch die Strassen von Bern?
(Lacht.) Nein, alles andere als das. Es ging sehr ruhig zu und her. Intern ein kleines Fest, mehr nicht.
Sendebezug: Radio SRF 1, Morgengespräch, 01.03.2017, 06:20 Uhr.