Als Backup ins Nati-Camp eingerückt, hat sich Silvan Widmer im Verlauf der Gruppenphase an der EURO zu einer valablen Startelf-Option für die Position des Rechtsaussen gemausert. Sei es im von Trainer Vladimir Petkovic bis anhin bevorzugten 3-4-1-2-System oder auch bei einer allfälligen Umstellung auf eine «klassische» Viererkette.
Eine Startelf-Garantie hat niemand.
Nach dem Gezeigten im kapitalen Vorrundenspiel gegen die Türkei (3:1) stehen Widmers Chancen auf ein Auflaufen im Achtelfinal gegen Frankreich am kommenden Montag gut. In Sicherheit wähnen will sich der FCB-Akteur aber nicht: «Natürlich hoffe ich, dass ich spielen werde. Aber ich muss nun weiter in jedem Training meine Leistung bringen, denn eine Garantie gibt es für niemanden», erklärt Widmer an einem Medien-Termin im Trainings-Camp in Rom
Druck liegt bei Frankreich
Sollte Widmer gegen die Franzosen erneut den Vorzug vor Kevin Mbabu erhalten, winkt ihm auf der rechten Seite das Duell mit Kylian Mbappé. Der 22-Jährige von PSG ist nur einer von vielen Superstars im Ensemble der «Grande Nation». Widmer ist sich der Schwierigkeit dieser Aufgabe bewusst. Vor Ehrfurcht erstarren wird er aber nicht, schliesslich konnte er in der Nations League schon wichtige Erfahrungen gegen Top-Spieler sammeln: «Da sah ich nicht so schlecht aus. Das hilft mir mental mit Sicherheit», so der 28-Jährige.
Nichtsdestotrotz sind die Rollen vor dem Achtelfinal klar verteilt: «Von ihnen erwarten alle einen lockeren Sieg und wir sind da, um ihnen ein Bein zu stellen», so die Kampfansage von Widmer.
Tami: «Brauchen einen perfekten Abend»
Für Pierluigi Tami ist klar, dass es für den Coup einen aussergewöhnlichen Tag brauchen wird. Die individuelle Klasse der Franzosen könne man nicht mit jener der Schweizer vergleichen, so der Nationalmannschaft-Direktor. Und fügt an: «Um etwas Grosses zu erreichen, brauchen wir einen perfekten Abend und gleichzeitig darf Frankreich keinen perfekten Abend einziehen.»
Den Schweizern bleiben noch 4 Tage, um sich auf den Achtelfinal-Knüller vorzubereiten. Am Donnerstag hat die Nati in Rom trainiert, am Freitagvormittag folgt eine weitere Übungseinheit in Italiens Hauptstadt, bevor die SFV-Delegation in Richtung Rumänien abfliegt. In Bukarest sind für Samstag und Sonntag zwei weitere Trainings geplant, bevor es am Montag um 21:00 Uhr im Nationalstadion gegen Frankreich um die Wurst geht.