Der Neapolitaner Lorenzo Insigne, einer der italienischen Hoffnungsträger, sprach aus, was nicht nur im eigenen Land viele denken: «Eine WM ohne Italien ist nicht möglich!»
Neben den 4 WM-Titeln weist die «Squadra Azzurra» bei Weltmeisterschaften die Referenz von 2 Finals und 2 weiteren Top-4-Plätzen auf.
- 18 Mal war Italien insgesamt dabei.
- 1930 verzichtete es freiwillig.
- 1958 verpasste es die Qualifikation zum bislang einzigen Mal. Damals fand das Turnier in Schweden statt.
Eben dieses Schweden bringt nun ganz Italien zum Zittern. Ohne überragend zu spielen, gewannen die Skandinavier das Hinspiel mit 1:0. Ein abgefälschter Schuss ermöglichte ihnen, mit dem kleinen Vorteil nach Mailand zu reisen; ins San Siro, wo die Italiener noch nie verloren haben.
Schweden ist eine solide Mannschaft, die nicht zuletzt im körperlichen Bereich seine Stärken und mit Emil Forsberg einen starken Individualisten hat. Aber Schweden ist kein Wunderteam. Unter anderen Umständen würde sich die Ehrfurcht der Italiener in Grenzen halten.
Panik in den italienischen Gazzetten
In wenigen Monaten hat aber Italien vieles von seinem fussballerischen Selbstverständnis eingebüsst. Seit dem 0:3 gegen Spanien, das die direkte Qualifikation kostete, gab es gegen Albanien und Israel bloss 1:0-Siege. Mazedonien konnte den Italienern sogar ein 1:1 abtrotzen.
Und die italienische Presse hat sich bereits auf die «Squadra Azzurra» eingeschossen:
Hässlich und konfus: Italien, ein Horror! Die Apokalypse ist für die Azzurri nah und Russland noch nie so weit entfernt gewesen.
Italien ist ein Ensemble von Spielern, die nicht wissen, was sie anfangen sollen. Keine Ideen und wenig Teamgeist: Es ist skandalös, dass derart erfahrene Spieler in einem so wichtigen Spiel so wenig leisten.
Nicht auszudenken, wie die Schlagzeilen am Dienstag lauten würden, sollte Italien die WM tatsächlich verpassen.
Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell, 10.11.17, 20:30 Uhr