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Die Geschichten am Mont Ventoux («sportaktuell»)
Aus Sport-Clip vom 13.07.2013.
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Rad Mont Ventoux: Der Feiertag am kahlen Berg

Auf das Feld der 100. Tour de France wartet am Sonntag eine Strapaze der besonderen Art. Nach 220 Kilometern Anfahrt geht es auf den berühmten Mont Ventoux.

TV-Hinweis

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Die Etappe zum Mont Ventoux am Sonntag live ab 14.15 Uhr auf SRF zwei (ab 15.40 Uhr auf SRF info) und im Livestream.

Es ist Sonntag, es ist der 14. Juli, Frankreichs Nationalfeiertag, und es geht auf den Mont Ventoux – besser könnte sich die Tour de France bei ihrer 100. Austragung nicht feiern. Nach den rund 20 Kilometern Anstieg zum «kahlen Berg» am Rande der Provence kann die Tour entschieden sein. Oder sie beginnt noch einmal ganz neu.

Sonne, Wind und Wetter

Die Schwierigkeit am Mont Ventoux sind nicht die Steigungsprozente, die gehen kaum über 10 Prozent hinaus. Es ist der endlose, gerade, ungeschützte Anstieg, sobald die Fahrer aus dem lichten Wäldchen beim Chalet Reynard heraustreten. Von da an sind sie in der trostlosen Mondlandschaft den Naturgewalten ausgesetzt. Vor allem die sengende Sonne und der teilweise heftige Wind erschweren das Klettern zum Ziel bei der Wetterstation zusätzlich.

Krach zwischen Pantani und Armstrong

Erst zum 9. Mal wird der Mont Ventoux am Sonntag Etappenzielort an der Tour de France sein, weitere 6 Mal überquerte man ihn im Laufe einer Etappe. Erster Sieger war 1958 die luxemburgische Legende Charly Gaul. Es folgten Stars wie Raymond Poulidor, Eddy Merckx, Bernard Thévenet, Richard Virenque oder Marco Pantani. Der Italiener erhielt den Etappensieg im Jahr 2000 von Lance Armstrong sozusagen geschenkt, was angesichts des Prestiges eines Ventoux-Sieges zu heftigen Diskussionen führte.

Fränk Schleck, Lance Armstrong, Andy Schleck und Alberto Contador (v.l.n.r.) an der Tour de France 2009.
Legende: Auf dem Weg zum Mond Fränk Schleck, Lance Armstrong, Andy Schleck und Alberto Contador (v.l.n.r.) an der Tour de France 2009. Reuters

Tom Simpson - der Tote am Mont Ventoux

Mit dem Mont Ventoux sind aber nicht nur die Namen der grossen Sieger verbunden, sondern auch derjenige von Tom Simpson. Der Engländer, von Amphetaminen und Alkohol hochgeputscht, erlitt 1967 im Aufstieg einen Zusammenbruch und starb noch an der Unfallstelle rund 1500 Meter unter dem Gipfel. Heute erinnert dort eine Gedenkstätte an Simpson, mit dessen Tod die Doping-Problematik im Radsport auf einen Schlag in den Fokus rückte.

PS: Ein Jahr nach Simpsons Tod startete die Tour de France im Örtchen Vittel. Man versprach sich wohl, die Fahrer würden sich in Zukunft vom dortigen gesunden Wasser inspirieren lassen.

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