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Paris - Roubaix am Sonntag Nach 900 Tagen tut sich die Hölle wieder auf

Zweieinhalb Jahre nach der letzten Ausgabe erlebt die «Hölle des Nordens» am Sonntag ihre Renaissance.

Blick auf den 2,7 km langen 12. Pavé-Abschnitt «Auchy-lez-Orchies».
Legende: Wie nass und/oder schlammig präsentiert sich die Strecke? Blick auf den 2,7 km langen 12. Pavé-Abschnitt «Auchy-lez-Orchies». imago images

Mehr als 900 Tage und drei Verschiebungen nach der letzten Austragung findet am Sonntag die 118. Auflage von Paris - Roubaix statt. Nach der Absage 2020 konnte die «Königin der Klassiker» auch in diesem Jahr nicht an ihrem angestammten Platz im Frühling stattfinden.

Dass aus dem eigentlichen Frühjahrs- nun ein Herbstklassiker wird, könnte dem ohnehin schon harten Rennen über 257 Kilometer zusätzlich Spektakel verleihen. Dann nämlich, wenn Regen dazu kommt. Und danach sieht es derzeit aus.

Schlamm statt Staub

Am Renntag selber wird zwar keiner erwartet, doch die Wetterprognosen sagen in der Nacht auf Sonntag so viel Regen voraus, dass der Klassiker heuer dennoch nass und rutschig werden könnte. Dies vor allem deshalb, weil die Bauern mit ihren Traktoren bei der Ernte viel Schlamm auf den Pavés hinterlassen haben.

Die Fakten zu Paris-Roubaix

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Der Eintagesklassiker Paris - Roubaix gehört zu den 5 Monumenten des Radsports. Die Strecke der 118. Auflage führt über 257,7 km von Compiègne ins Vélodrome von Roubaix. 55 Kilometer müssen dabei über Kopfsteinpflaster-Passagen zurückgelegt werden. Von diesen Pavé-Sektoren stehen diesmal 30 im Programm, darunter mit dem Wald von Arenberg, Mons-en-Pévèle und Carrefour de l'Arbre auch die drei bekanntesten und gleichzeitig schwierigsten. Der Rennstart am Sonntag erfolgt um 11:15 Uhr.

Bilder von schlammigen Kopfsteinpflaster-Passagen und entsprechend verschmutzten Fahrern sind in den vergangenen Jahren etwas vergessen gegangen. Seit fast 20 Jahren ist der Regen nämlich ausgeblieben. Einen richtig verregneten Pavé-Klassiker gab es zuletzt 2002. Nur 41 der 190 gestarteten Fahrer erreichten damals das Ziel im legendären Vélodrome von Roubaix.

Nasse Verhältnisse würden den Schwierigkeitsgrad der «Hölle des Nordens», die ihren Namen in diesem Jahr besonders gerecht werden könnte, natürlich weiter erhöhen. Es würde das Rennen selektiver machen und den Kreis der Sieganwärter kleiner werden lassen – mit Vorteil für die Quer-Spezialisten. Die bekanntesten unter ihnen sind der vierfache Weltmeister Mathieu van der Poel (NED) und dessen Dauerrivale Wout van Aert (BEL).

Küng will es regnen sehen

Bei seinen bisher fünf Teilnahmen oft zu kämpfen hatte Stefan Küng. Doch dem Thurgauer kommen die Verhältnisse entgegen, wenn sie denn so sind wie angekündigt. Küng betont immer wieder, wie gut ihm nasskalte Bedingungen liegen. Beim Zeitfahr-Europameister stellt sich aber wie bei allen anderen die Frage, wie viel Energie nach einer langen Saison noch im Tank ist.

Live-Hinweis

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Den Eintages-Klassiker Paris - Roubaix können Sie am Sonntag ab 14:20 Uhr live auf SRF zwei oder in der SRF Sport App mitverfolgen.

Neben Küng sind mit Stefan Bissegger, Michael Schär, Fabian Lienhard, Tom Bohli und Silvan Dillier fünf weitere Schweizer am Start. Dillier? Genau. Der Aargauer war 2018 hinter Peter Sagan sensationell auf den 2. Platz gefahren. Der Plan wird jedoch sein, dass sich Dillier bei Alpecin-Fenix in den Dienst von Van der Poel stellt. Aber was sind Pläne in der unberechenbaren «Hölle des Nordens» schon wert?

Video
2019: Gilbert siegt in Roubaix – Küng auf Rang 11
Aus Sportpanorama vom 14.04.2019.
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 38 Sekunden.

Radio SRF 1, 29.09.2021, Bulletin von 18:45 Uhr;

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