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Verkehrte Ausgangslage Kummer nun «der hinterletzte David»

2014 wurde die Walliserin im Parallel-Riesenslalom der Favoritenrolle gerecht. Heuer ruhen die Hoffnungen auf Galmarini.

Die Alpin-Snowboarder bereiteten der Schweiz an den Olympischen Spielen 2014 einen Traumtag. In Rosa Khutor holte Topfavoritin Patrizia Kummer im Parallel-Riesenslalom Gold, während Nevin Galmarini gleichentags eher überraschend zu Silber fuhr.

Vier Jahre später verhält es sich vor dem Rennen in Pyeongchang quasi umgekehrt. Mit zwei Saisonsiegen ist Galmarini einer der Topfavoriten, Kummer dagegen auf Formsuche.

Masterarbeit und Praktikum statt Schneetraining

Die Walliserin hatte im Frühling kaum Zeit fürs Training, denn sie wollte unbedingt ihr Psychologiestudium abschliessen. Statt Materialtests und Schnee-Einheiten machte sie ein dreimonatiges 100-Prozent-Praktikum und schrieb ihre Masterarbeit in Psychologie. «Ich wollte dieses  ‹Päckli› unbedingt vor der neuen Saison loswerden», erzählt Kummer in Bokwang.

Ich bin mega zufrieden mit dem Schnee und meinen Trainings bis jetzt.
Autor: Patrizia Kummer

Obwohl die 31-Jährige diesen Winter nur einen 13. Platz als Bestergebnis aufweisen kann, wirkt die Frohnatur vor dem wichtigsten Rennen des Winters gelassen und vorfreudig. Grund dazu liefert ihr auch die Erinnerung an die Olympia-Hauptprobe vor einem Jahr im Phoenix Snow Park, als sie Zweite wurde. «Bis jetzt liefen mir die Rennen in Korea immer gut. Ich bin mega zufrieden mit dem Schnee und meinen Trainings bis jetzt», sagt Kummer.

Angesprochen auf die schwache Saison meint sie lachend: «Nach Sotschi bin ich als Goliath gegangen, jetzt bin ich der hinterletzte David.» Aber diese andere Ausgangslage sei spannend. Einen Trumpf hat sie noch im Ärmel, nimmt sie doch ihr seit Sotschi unangetastetes Brett an den Start. «Ich werde spontan entscheiden, welches der beiden Bretter ich nehme», so Kummer.

Galmarini will es allen zeigen

Keinen Grund zum Tüfteln hat Galmarini. Der ebenfalls 31-jährige Bündner hat diese Saison als einziger Fahrer zwei Rennen gewonnen. Da die Alpin-Snowboarder quasi direkt neben dem Phoenix Snow Park wohnen, fehlt ihm das olympische Feeling. «Aber ich bin nicht deswegen da, ich bin da zum Snowboarden», so Galmarini.

Der Silber-Gewinner von Sotschi fühlt sich top vorbereitet. «Ich surfe gerade auf einer positiven Welle», sagt er begeistert. Aber natürlich sei es eine riesige Herausforderung. Er erwartet ein umkämpftes Rennen. Doch sein Ziel ist klar: «Ich will allen zeigen, was ich kann.»

Sendebezug: Laufende Olympia-Berichterstattung

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