Im Tiebreak des 1. Satzes ärgerte sich Dominic Thiem (ATP 3) grün und blau. «Ausrasten! Ausrasten!», brüllte er nach seinem unerzwungenen Fehler, durch den Stefanos Tsitsipas (ATP 6) mit 5:3 in Führung ging. Thiem zog den Kopf im letzten Moment aus der Schlinge, drehte die Kurzentscheidung zu seinen Gunsten und gewann den Durchgang nach 55 Minuten schliesslich doch noch.
Der Unmut Thiems war in jener Situation zu verstehen, hatte der Österreicher bis dahin doch den etwas souveräneren Eindruck auf dem Londoner Court hinterlassen. Tsitsipas war es, der beim Stand von 1:1 und 3:3 ins Schwitzen geriet und 3 Breakbälle abwehren musste.
Tsitsipas' Antwort
Das Hadern Thiems fand jedoch im 2. Satz seine Fortsetzung. Holte er beim 1. Game einen 0:30-Rückstand noch auf, war es bei seinem 2. Aufschlagspiel geschehen: Tsitsipas schnappte sich das Break zum 2:1 und hielt in der Folge jeglichen Angriffen seines Kontrahenten stand – 6:4.
Im Entscheidungssatz wandte sich das Blatt erneut. Thiem, der dem Griechen in London vor Jahresfrist im Final unterlegen gewesen war, legte furios los. Zügig nahm er der Weltnummer 6 erstmals den Aufschlag ab, danach entpuppte sich das 5. Game als Schlüsselmoment. Nach über 10 Minuten brachte Thiem seinen Service nach abgewehrter Chance zum Rebreak ins Trockene.
Danach war die harte Gegenwehr des 23-jährigen Griechen gebrochen. Thiem gewinnt das 1. Spiel der Gruppe «London 2020» mit 7:6 (5), 4:6, 6:3 in 2:17 Stunden und revanchiert sich zumindest ein wenig für die Finalniederlage von 2019.
