84 Titel konnte Roger Federer (ATP 2) in seiner einzigartigen Karriere bisher gewinnen. «Nur» zehn dieser Triumphe realisierte der Baselbieter auf Sand. Auf Hartplätzen sind es 58, auf Rasen deren 14. Angesichts dieser Zahlen ist es logisch, dass man die langsamste Unterlage als die schwächste des 33-Jährigen bezeichnet.
Nur Nadal und Djokovic mit besserer Bilanz
Die Bezeichnung «schwach» ist trotzdem fehl am Platz. Die Quote an gewonnen Spielen auf Sand fällt bei Federer mit 76,2 Prozent äusserst stark aus. Von den derzeitigen Topspielern ist dies der drittbeste Wert. Nur der Serbe Novak Djokovic (ATP 1) und der Spanier Rafael Nadal (ATP 5) sind hier besser als der Schweizer. Während Djokovic mit 78,3 Prozent nur knapp vor Federer liegt, ist Nadal mit unglaublichen 92,9 Prozent die unangefochtene Nummer 1 auf der roten Asche.
Im Vergleich mit Djokovic hat Federer allerdings beim wichtigsten Sand-Turnier die Nase vorn. Der Baselbieter stand an den French Open insgesamt fünfmal im Final und sicherte sich 2009 den Titel. Dieser fehlt dem Serben nach zwei Final-Niederlagen gegen den neunfachen Champion Nadal noch.
Starke Werte auch auf Sand
Dass Sand als Federers schwächste Unterlage bezeichnet wird, hängt also weniger mit seinen Leistungen als vielmehr mit seinen beeindruckenden Statistiken auf den anderen Belägen zusammen. Auf Hartplätzen konnte er 83,1 Prozent seiner Spiele gewinnen, auf Rasen gar 87,3 Prozent.
Analysiert man die Partien auf Sand im Vergleich mit denjenigen auf anderen Belägen, fällt Federer kaum ab. Gewinnt er auf Rasen 92 und auf Hartplatz 89 Prozent seiner Aufschlagsspiele, fällt der Wert auf Sand mit 84 Prozent immer noch beeindruckend aus. Bei den gewonnenen Return-Games ist Federer auf Sand (28 %) gar erfolgreicher als auf Hartplatz (27 %) und auf Rasen (25 %).
Gewonnene Spiele nach Unterlage
Novak Djokovic | Roger Federer | Andy Murray | Rafael Nadal | |
Hart | 83,3 % | 83,1 % | 77,9 % | 77,5 % |
Rasen | 80,0 % | 87,3 % | 83,0 % | 77,9 % |
Sand | 78,3 % | 76,2 % | 63,0 % | 92,9 % |
Sendebezug: Radio SRF 1, Abendbulletin, 13.04.15, 18:45 Uhr