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Reichmuths Olympia-Premiere Mit «cooler Stimmung» zur Medaille?

Ringer Stefan Reichmuth wurde 2019 WM-Dritter – und gilt auch an den Olympischen Spielen in Tokio als Medaillenkandidat.

Stefan Reichmuth will als erster Schweizer Ringer seit Hugo Dietsche 1984 eine olympische Medaille gewinnen. Der Freistil-Ringer aus dem luzernischen Grosswangen tritt in der Klasse bis 86 kg an. Darf man von einer Medaille träumen? «Ganz klar. Man hat gesehen, wie es läuft im Schweizer Team mit den Medaillen. Wieso also nicht auch im Ringen?», so der 26-Jährige.

2016 hatte Reichmuth in Rio die Qualifikation für die Spiele noch nicht geschafft. Drei Jahre später der Durchbruch: 2019 gewann er in Nur-Sultan WM-Bronze. Nun also die ersten Olympischen Spiele. «Es ist ein Kindheitstraum. Etwas vom Grössten, was man in einer Sportkarriere erleben kann.»

Spezieller Modus für Bronze-Kampf

16 Athleten pro Kategorie und damit nur halb so viele wie an einer WM kämpfen in Tokio im K.o.-System um einen Platz auf dem Podest. Wer einen sechs Minuten dauernden Kampf verliert, ist ausgeschieden. Denjenigen, die den späteren Finalisten unterliegen, bietet sich in der Hoffnungsrunde die Chance auf den Gewinn einer der beiden Bronzemedaillen.

Man sieht die Leute mit den Medaillen herumlaufen, alle sind gut drauf. Es herrscht eine tolle Stimmung. Das muss man aufsaugen.
Autor: Stefan Reichmuth

Reichmuths Gegner im Achtelfinal wird der Algerier Fateh Benferdjallah sein. Reichmuth relativierte aber schon vorher: «Es sind alles Hochkaräter im Feld.» Dass es der Schweiz an den Spielen bislang so gut lief, nimmt ihm zwar keinen Druck, aber «es gibt eine coole Atmosphäre im Dorf und Team. Man sieht die Leute mit den Medaillen herumlaufen, alle sind gut drauf. Es herrscht eine tolle Stimmung. Das muss man aufsaugen.»

7 bis 9 Monate im Ausland

In einem 14-tägigen Trainingslager in Machatschkala, der in Dagestan liegenden Ringer-Hochburg Russlands, hat sich Reichmuth den Feinschliff für Tokio geholt. Überhaupt spielt sich sein Leben als Profi-Ringer vor allem im Ausland ab. 200 bis 250 Tage pro Jahr verbringt der Innerschweizer zwecks Training und Wettkämpfen ausserhalb der Heimat.

«Man muss mit den Besten trainieren, um der Beste zu werden», so Reichmuth. Ob er die Besten auch bezwingen kann und der Schweiz weiteres Edelmetall sichert, wird sich ab Mittwoch zeigen.

SRF zwei, sportlive, 02.08.2021 01:55 Uhr;

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