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Ringen um Gerechtigkeit – Literaten, die Juristen waren

Schon Goethe hat Jura studiert; ebenso Kafka. Beide wurden berühmte Schriftsteller. Reiner Zufall oder logische Konsequenz? Strafverteidiger Ferdinand von Schirach, Rechtsprofessor Bernhard Schlink und Staatsanwalt Gianrico Carofiglio erzählen, wie der ehemalige Beruf in ihre Literatur einfliesst.

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«Ein Strafverteidiger sollte ein guter Geschichtenerzähler sein», sagt Ferdinand von Schirach: «Er muss glaubhaft begründen können, warum ein Angeklagter Straferlass verdient».
In seinem jüngsten Projekt «GOTT» verwandelt Ferdinand von Schirach das Theater zum zweiten Mal nach «Terror» in einen Gerichtssaal: auf der Bühne debattiert ein Ethikrat über das Recht auf Sterbehilfe. Und das Publikum stimmt jeweils ab, welche Argumente am meisten überzeugten.

Auch Bernhard Schlink sieht eine enge Verwandtschaft zwischen dem Juristen und dem Schriftsteller: «Wer es mit dem Recht ernst nimmt, nimmt es auch mit der Sprache ernst. Recht ist Sprache». Nicht nur in seinem Weltbestseller «Der Vorleser» hat sich der emeritierte Professor für öffentliches Recht auch literarisch mit der Thematik von Schuld und Verantwortung auseinandergesetzt.

Eine besondere Erfahrung hat der ehemalige Antimafia-Staatsanwalt Gianrico Carofiglio gemacht: als er begann, ernsthaft Kriminalromane zu schreiben und versuchte, sich voll und ganz in seine Protagonisten einzufühlen, hätten sich allmählich auch seine Verhöre verändert: «Ich wurde empathischer; denn was mir mit Phantasiefiguren gelang, gelang mir dann auch besser im realen Leben.»

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