Dass Komponieren nicht völlig losgelöst von sozialen und kulturellen Gegebenheiten der jeweiligen Zeit vonstatten geht, zeigen Karlheinz Stockhausens Entwicklung seiner «intuitiven Musik». Im Banne der Lektüre über Sri Aurobindo in Zeiten der Endsechziger Studentenrevolution, beginnt er, angeregt durch Fasten und Meditation, eine andere Art des Musikschaffens zu entwickeln.
Von seinen 15 Textkompositionen «Aus den Sieben Tagen» hat er einige mit relativ klaren Spielanweisungen versehen, andere sind rein poetischer Natur. Nicht von ungefähr entbrannten sich im Laufe der Zeit heftige Diskussionen zur Urheberschaft der erklingenden Musik. Wer waren seine Musiker? Unterscheidet sich Stockhausens intuitive Musik tatsächlich grundlegend von gelenkter Improvisation? Die heutige Sendung sucht Antworten auf diese Fragen und lässt dabei auch den Komponisten selbst das Wort ergreifen.