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"Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich noch einmal verliebe." Bernhard Utz mit seiner Partnerin im Gesundheitszentrum Trotte in Zürich.
SRF
abspielen. Laufzeit 56 Minuten 58 Sekunden.
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Liebe und Sex im Altersheim

Die sexuellen Bedürfnisse im Altersheim zu leben – ist das überhaupt möglich? Ja, zeigen die Geschichten von zwei Bewohnenden. Gast in der Sendung ist Petra Elmiger, Leiterin des Alterszentrums Klostermatte in Laufenburg.

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Bernhard Utz (78) und seine Partnerin Eleonora Keller* (95) sitzen gemeinsam in der Hollywood-Schaukel im Garten des Gesundheitszentrums Trotte in Zürich. Es ist ihr Lieblingsort: Jeden Tag kommen sie gemeinsam hierher, um zu verweilen. Sie lachen sich an, küssen und umarmen sich, wirken wie frisch verliebt. «Ich war sehr überrascht, als ich mich nochmals verliebt habe», sagt Bernhard Utz und lacht. «Ich dachte immer: Jetzt bin ich alt und lebe sowieso nicht mehr lang – und jetzt habe ich doch wieder neue Gefühle.»

Nicht stören»-Schilder für mehr Privatsphäre

Auch Willi Kull (79) hat sich im Altersheim nochmals verliebt, seine Partnerin ist aber mittlerweile verstorben. Die Sexualität hatte für ihn schon immer einen grossen Stellenwert. Sie im Altersheim zu leben, war aber nicht immer einfach: «Im vorherigen Altersheim hatte ich manchmal das Gefühl, überwacht zu werden.» Dieses Gefühl habe er heute glücklicherweise nicht mehr. Wie in Hotels gebe es jetzt «Nicht stören»-Schilder, die man vor die Tür hängen könne.

Sexualität ist ein Grundbedürfnis

Überhaupt ist es heute vielen Altersheimen wichtig, die Autonomie und Privatsphäre der Bewohnenden zu wahren. Darauf legt auch das Alterszentrum Klostermatte in Laufenburg grossen Wert. «Beim Erstgespräch thematisieren wir die sexuellen Bedürfnisse», sagt Petra Elmiger, Leiterin der Klostermatte und Gast im Treffpunkt. Sexualität sei schliesslich ein Grundbedürfnis.

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