Der Playboy druckte regelmässig Texte berühmter Autoren und Interviews mit – für ein Männermagazin – eher ungewöhnlichen Gesprächspartnern ab. Den Philosophen, Politikern oder Schriftstellern wurde dabei auch viel Platz eingeräumt, gerne auch mal 30 Seiten. Einige Interviews aus der 62-jährigen Magazingeschichte findet man heute auch online. Wir haben die Lesenswertesten rausgesucht.
1. Vladimir Nabokov, 1964
Immer wieder wurden Autoren im Playboy interviewt – vor allem, wenn sie polemisierten. Der Schriftsteller Nabokov mit seinem Skandalbuch «Lolita» (1955) ist da keine Ausnahme. Im Interview kommt das Buch ausführlich zur Sprache, aber auch Nabokovs Obsession über Wörter, sein Alltag in Montreux und warum er Musik nicht ausstehen kann.
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2. John Lennon und Yoko Ono, 1980
Drei Monate vor Lennons Tod geben er und Yoko Ono anlässlich ihres neuen Albums «Double Fantasy» ein ausführliches Interview, in dem fast alles zur Sprache kommt: Lennons Beziehung zu Ono, seine Beziehung zu Paul McCartney, eine mögliche Beatles-Reunion, sein Leben als Hausmann und Vater und seine Meinung über die berühmtesten Beatles-Songs. Vor allem, aber nicht nur für Fans interessant.
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3. Steve Jobs, 1985
1985 ist Steve Jobs 30 Jahre alt und der Macintosh Computer seit einem Jahr auf dem Markt. Mit dem Apple-Gründer als Interviewpartner beweist der Playboy eine feine Nase für Trends. Und stellt die einzig richtige Frage an Jobs: «Just what is this revolution you [...] seem to have started?»
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4. Marshall McLuhan, 1969
Seine zentrale These lautete «Das Medium ist die Botschaft», ausserdem formulierte er den Begriff «Globales Dorf» – zu einer Zeit, in der der Kalte Krieg die Welt noch in zwei Hälften teilte: Marshall McLuhan, seines Zeichens einflussreichster Medientheoretiker aller Zeiten. Der Kanadier sprühte vor Witz und Selbstironie und war ein brillanter Performer. Sein Interview mit dem Playboy ist 23 Seiten lang.
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5. Ayn Rand, 1964
Die Amerikanerin mit russischen Wurzeln zählt in den Vereinigten Staaten zu den einflussreichsten politischen Autoren des 20. Jahrhunderts – obwohl ihre Werke (das bekannteste «Atlas shrugged») bei den Kritikern durchfielen. Die leidenschaftliche Kapitalistin hielt das Streben nach dem eigenen Glück für den höchsten moralischen Zweck. Erklärte Fans sind unter anderen Julian Assange, Alan Greenspan und Jimmy Wales. Für den Playboy eine ungewöhnliche Wahl als Interviewpartnerin, aber auch ein ironischer Kontrapunkt zur Titelstory der Ausgabe: «Girls of Russia and the Iron Curtain Countries.»
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6. Martin Luther King, 1965
Anderthalb Stunden lang dauerte das Interview 1965 des Playboy mit Martin Luther King – das bis dahin längste, was King je gegeben hatte. Der Bürgerrechtler erzählt ergreifende Geschichten aus seiner Jugend, gibt tiefgehenden Einblick in das Civil Rights Movement und spricht über seinen Alltag unter ständiger Lebensgefahr: «I feel, though, that my cause is so right, so moral, that if I should lose my life, in some way it would aid the cause.» Leider sollte er Recht behalten, drei Jahr später, 1968 wird Martin Luther King in Memphis erschossen.
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