Zum Inhalt springen

Header

Inhalt

Gesellschaft & Religion Schatz-Schau in der Abtei Saint-Maurice

Die Abtei im Unterwallis wurde vor 1500 Jahren gegründet – und ist damit das älteste ununterbrochen bewohnte Kloster des Abendlandes. Für das Jubeljahr wurde der Stiftsschatz restauriert. Und auch das Grab des Heiligen Mauritius. Ein Rückblick auf die Geschichte des Märtyrers und Namensgebers.

Die Abtei der Augustiner Chorherren liegt in einer Talenge am Fuss eines mächtigen Felsens: in Saint-Maurice, dem damaligen Agaunum. Hier weigerten sich um das Jahr 290 der römische Soldat Mauritius und seine Begleiter Christen, zu verfolgen. Das kostete ihn, den Christen Mauritius, und viele seiner Mitstreiter den Kopf.

Durch dieses Martyrium wurde Mauritius bekannt und heilig gesprochen. Zu seinen Ehren gründete der Burgunderkönig Sigismund im Jahr 515 das Kloster Saint-Maurice. Bis heute wird er hier als Märtyrer verehrt.

Napoleon wollte Kirchenschatz rauben

Fassade des Klosters Saint-Maurice.
Legende: 1500 Jahre alt und ununterbrochen bewohnt: das Kloster Saint-Maurice. ZVG

Bereits Napoleon wusste um den äusserst wertvollen Kirchenschatz des Klosters Saint-Maurice. Er schaffte es jedoch nicht, ihn zu rauben. Mönche sollen die wertvollen Gefässe mit Reliquien und andere Kult-Objekte in den Bergen versteckt haben.

Für das Jubiläumsjahr wurden der Kirchenschatz neu hergerichtet. Ebenso die Ausgrabungsstätte mit den Überresten früherer Kirchen und das Grab des Heiligen Mauritius.

40 Mitglieder leben heute in der Abtei

Die Gemeinschaft der Augustiner Chorherren in Saint-Maurice zählt heute rund 40 Mitglieder. Abt Roduit, der einst selbst das Gymnasium der Abtei besucht hat, tritt Ende Jahr im Alter von 75 Jahren zurück. Zu seiner Schulzeit waren noch alle Lehrpersonen Chorherren gewesen, heute sind es nur noch zwei von 82. Der Zukunft schaut er trotz Überalterung im Kloster gelassen entgegen: Sie liege in der Hand Gottes.

Papstbesuch: «Wir werden sehen»

Abt Joseph Roduit, der Vorsteher des Klosters, hat Papst Franziskus zum Jubiläum eingeladen. Der Papst hat diplomatisch gemeint: «Wir werden sehen». Auch beim Besuch der Schweizer Bischöfe Anfang Dezember 2014 im Vatikan hat der Papst eine Teilnahme offen gelassen. Das Jubiläum dauert noch bis zum 22. September 2015. Der Papst hat noch Zeit für einen spontanen Abstecher ins Wallis.

Meistgelesene Artikel